Oft wäre ich auch persönlich gern die, die ich professionell immer und offiziell sehr häufig bin.
Wäre gern auch persönlich die empathische Lehrerin, die sich über Schwangerschaften mitfreut, die Hoffnungen bestärkt und die an Zukunft und Wünsche glaubt – oder all das zumindest sehr überzeugend vorgibt zu tun, so überzeugend, dass sie selber für die Dauer der Situation davon überzeugt ist und dann die Krähe auf ihrer Schulter ignoriert (sieht die doch außer mir ohnehin sonst keiner).
Wäre gern auch persönlich die trocken scherzende Zahnarztpatientin während der Kronenbehandlung*, die charmante Kundin des Obst- und Gemüseladens, die hilfsbereite Nachbarin.
Ich kann das alles.
Unter der Maske.
Ich kann das alles, immer noch, trotz allem.
*(Dass ich mich jetzt zum Beispiel noch einmal für eine so aufwendige zahnärztliche Behandlung entschieden habe, grenzt an Irrsinn: nach allem, in allem. Und ob die Zusatzversicherung zahlen wird, ist noch offen.
Ich habe auch das gemacht. Trotz allem.)
Ich kann das alles. Immer noch, also trotz allem.
Aber ich kann es nunmehr, hier im Witwesk, nur zersprengt.
Nur, wenn ich sprenge, wer ich persönlich bin und was nur ich selbst – außerhalb meiner professionellen Rolle und außerhalb jeglicher Soziabilität – erfahren habe.
Vielleicht wird damit zu leben sein. Vielleicht werden es irgendwann der Trümmer zu viele.
Wer weiß das schon, was andere unter IHREN Masken tragen und welche Krähen die sehen.
Die mögen dann bitte in IHREN Blogs darüber nachsinnen!
(Denn: Nein, ich muss nicht immer an alle anderen denken, muss nicht immer all die Sorgen, Probleme, Kümmernisse aller anderen mitbedenken, bevor ich hier im Witwesk etwas schreibe. Hier ist MEIN Raum – punto!)