Die Kohortensterbetafel des Statistischen Bundesamtes, abgerufen heute, am 25.11.2020 (https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=previous&levelindex=1&step=1&titel=Ergebnis&levelid=1606344455180&acceptscookies=false#abreadcrumb),
besagt, dass Menschen, die 1963 geboren wurden (wie der Lebensmensch), zwischen 76,5 (Männer) und 83,5 (Frauen) Jahren alt werden werden.
Sie besagt für Menschen, die 1940 geboren worden sind, dass sie zwischen 68,8 (Männer) und 76,7 (Frauen) Jahren alt geworden sind (und mithin nun im Durchschnitt schon ein paar Jahre tot).
Dass diese Menschen statistisch mindestens fast 22 Jahre älter werden, als der Lebensmensch es geworden ist, „verdanken“ sie solch jungen Toten wie ihm. (Statistik ist kompliziert.)
Meine mir persönlich bekannten SeniorInnen – und bis auf einen leben sie noch allesamt – sind nunmehr alle 35-40 Jahre älter, als er es geworden ist, und damit sogenannte Hochbetagte.
Heute las ich in einem von mir selten zur Kenntnis genommenen Presse-Erzeugnis (der Weg dorthin führte über einen link), nämlich in der BILD-Zeitung, ein paar Zahlen zu den Covid19-Toten, die aus den RKI-Todesmeldungen stammen.
Mich haben sie nicht überrascht. Ich lese seit neun Monaten nichts anderes, wenn es um die „Pandemie“-Toten geht (nur muss ich normalerweise richtige Anstrengungen betreiben, mühsam recherchieren und Quellen kombinieren, um an diese Zahlen zu kommen, denn die liest man sonst allenfalls in Fachzeitschriften und eben à la in der Natur der Sache begründbaren Salami-Taktik in den Statistiken des RKI).
Von den zwischen dem 17. und dem 24. November 2020 in der BRD an/mit Covid19 Verstorbenen waren 68 % über 80 Jahre alt, weitere 20 % waren zwischen 70 und 79 Jahren.
Vier – in Ziffern: 4 – % waren unter 60 Jahren alt. Und 0,52 % waren jünger als 40 Jahre.
(https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/aktuelle-corona-zahlen-ausgewertet-nur-vier-prozent-der-verstorbenen-waren-unter-74126920.bild.html, abgerufen 25.11.2020)
Wenn ich mir die Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes ansehe, denen zufolge zum Beispiel diejenigen Menschen, die hierzulande 1940 geboren worden sind, im Schnitt mit knapp 70 (Männer) und knapp 77 (Frauen) Jahren sterben, und wenn ich mir die Todesalter der zum Beispiel letzte Woche an/mit Covid19-Verstorbenen ansehe (68% über 80), dann frage mich mich, wie viele junge Menschen eigentlich schon immer sterben mussten und weiterhin sterben müssen – natürlich nur rein statistisch betrachtet –, damit wir es gesamtgesellschaftlich auf so viele über 80-Jährige bringen können, wie sie jetzt leben.
Und ich frage mich, warum eigentlich niemand mehr einfach nur dankbar ist – dafür, so viel älter zu werden als der Durchschnitt; ich frage mich, warum stattdessen alle es als selbstverständlich betrachten, so viel älter zu sein und noch viel älter zu werden; ich frage mich, warum die Menschen ewig vorhanden sein wollen in ihrer sinnlosen Existenz, ihrer tumorartigen Welt, die als finale Raumforderung alles andere Weltgewebe von Beginn an zersetzt.
{Und nun ist auch noch der einzige Raum guten menschlichen Versuchens, Scheiterns und Gelingens zugesperrt worden oder ins private Kabinett zurückverwiesen, um dort – endlich, so frohlocken die Finanzkapitalbeweger und –verweser gestrafften Lids – zugrundezugehen. Keine Orchesterprobe findet mehr statt, kein Museum mehr ist betretbar, Galerien nur für den, der kaufen will statt zu sehen, und der Buchmarkt lebt auch nur mit aller Kultur, die jetzt geschleift wird.}