Ein hübscher Artikel in der Zeit über Max Slevogts Domizil in der Pfalz wehte alles wieder her.
Zwischen den Dörfern öffnen sich Acker Himmel und Licht
auf schlafende Elefanten in sanftem Dunst: Mogotes
kleiner Entfernung, Pfälzer Wald-Buckel, abendsonnig.
Ein diesiger Schimmer von gewesenem Glück.
Wie reich wir waren.
Wie vermögend der Lebensmensch mich Berliner Pflanze – einen krautigen Bodendecker ohne allzu raumgreifende Ambitionen – werden ließ dort in jenem südlichen Licht auf den abendlichen Fahrten durchs Rebenmeer vor jenen sanften Hügeln der Haardt nach einer Wanderung bis tief in den Pälzer Wald hinein (und immer auf einen von dessen Bergen, manchmal auf eine seiner Burgruinen, oft auf eine der Hütten hinauf).
In diesem Licht, das der ‚richtige‘ Süden nicht hat (und erst recht nicht der bitterlich lichtarme Nordosten dieses Landes), weil dort das sanfte Fruchtbarkeitswogen des an die Haardt anflutenden, von Apfel- und Pfirsichbaumbänken durchzogenen Rebenmeeres ebenso fehlt wie dieser weich sich aufwellende Damm, welcher – folgt man geduldig einem der ihn kraulenden Wege – irgendwann doch noch Gebirgsqualität annimmt. Und auch die passt zu Leuten & Land: Kaum schroff, begrünt oft bis in die schrundigste Steinkerbe, dann und wann bach- und plätschergesäumt, oft menschenleer und immer eindrucksvoll im Detail.
Ohne konkrete Bilder im Kopf zu haben, ohne präzise Erinnerungen an Wanderrouten, oder gar an Wandertage – ich habe begonnen, im Witwesk durch den Pälzer Wald zu laufen, durchs Rebenmeer zu fahren: Ein Weinblattgrün wellt sich auf, ein Sonnengold tanzt mir in die Nase, ein Schattenblau streicht mir über den Kopf.
– Ja. Wir waren reich.
Der Lebensmensch hat mir ein Vermögen geschenkt.
So gern teilte ich es mit ihm.