„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)
Jetzt verweigern offenbar Studierende an einer Berliner Uni anderen Studierenden, weil sie Juden sind, den Zutritt zu (von ersteren besetzten) Hörsälen.
60 Millionen Menschen in Deutschland versperrten 24 Millionen anderen Menschen, weil sie eine experimentelle medizinische Behandlung verweigerten, fast ein halbes Jahr lang den Zutritt zu allem Menschenwürdigen.
(Das war im Winter 2021/22. Und ich war eine der Millionen, denen Menschenwürde verweigert wurde durch die Millionen, die durchlässig wurden für die Barbarei.
Ich und 24 Millionen wussten übrigens schon 2020, dass die Spritzen nicht vor Ansteckung schützen könnten, und 2021, dass sie entsetzliche Nebenwirkungen haben würden.)
In mehreren Weltregionen massakrieren sich Menschen – angefeuert vom sogenannten „Westen“ und so, als hätte es nie zwei Weltkriege und zwei Atombombenabwürfe gegeben – gegenseitig, und sie alle nennen das „Krieg“ und behaupten, dass der nur durch die Massaker beendet und nur durch die Waffen entschieden werden könne und nur mit einem „Sieg“ (-Heil?).
Ich frage mich: Lebten wir zu lange in einer Zeit der Balance statt der einseitigen Positionierung, zu lange in der anstrengenden Lage, dialektisch denken, auch im Entferntesten noch Gemeinsamkeiten suchen und die eigenen Emotionen an ihrem unkanalisierten Ausbruch hindern zu müssen?
Lebten wir zu lange im Prozess der Zivilisation, der allein doch nur uns vor unserer Barbarei schützen kann?
Hält das vielleicht immer nur eine Generation aus – und von der auch nur wenige?
Und dann muss es wieder kippen in Feindbilder und Ausgrenzungsorgien bis hin zu Vernichtungsfantasien und Kriegsfanatismus?
Vielleicht muss es dann wieder kippen in die Barbarei? Weil das Denken so schwer auszuhalten ist.
Vielleicht ist das das Gesetz des Menschengeschlechts?
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Eine persönliche Anekdote sei mir gestattet, sie ist aktuell und vor dem Hintergrund des Ganzen natürlich vollkommen lächerlich. Ich berichte sie, weil ich ein vor dem Hintergrund des Ganzen vollkommen lächerlicher Mensch bin:
Ein sich selbst überall so titulierender „Philosoph“ hat mich „überheblich und verbittert“ genannt und ‚geblockt‘, als ich von ihm wissen wollte, warum er ein Buch positiv rezensiert, das den C.G. Jungschen Ver(un)klärungen aufsitzt und obendrein ein Mythenmassaker anrichtet.
Das ist jetzt der ich weiß nicht wievielte Beweis dessen, dass Männer selten über ihren Narzissmus hinauskommen.
{Mit einem Mann aber hatte ich einst ziemlich viel Glück.
Auch beim Balancieren.
Er ist tot, unverbrüchlicher Teil meines Witwenlebens und der Mann, den ich liebe – bis dass mein Tod ihn von mir scheidet, so wie seiner mich von ihm schied.}