Nochmals bilderlos: Aufräumen (II)

1. Immer wieder denke ich an die, die – alt oder jung – nun seit fünf Monaten unter „Corona-Maßnahmen-Bedingungen“ hierzulande entweder eine harte (da gibt’s Unterschiede) Chemotherapie oder den Sterbeprozess durchmachen müssen. Ich denke an die direkt Betroffenen, und ich denke an ihre Lebensmenschen.
Doch ich stoppe diesen Gedanken
nach wenigen Sekunden. Denn er ist sinnlos. Ich weiß nicht, wie diese Menschen heutzutage damit umgehen, und ich habe vor zehn Jahren erlebt, dass ein jeder Krebskranke und Krebsangehörige anders damit umging. Und ich stoppe den Gedanken auch, weil er mich ganz schnell auf uns zurückwirft – und wir wären jetzt vermutlich noch elendiger verreckt, als wir es de facto damals ohne Corona taten.
Dennoch lässt dieses gedankliche Geschehen samt seinem ständigen raschen Stopp in mir ein sehr großes Ungenügen zurück – nicht nur ein Gefühl des persönlichen Ungenügens, sondern auch ein überwältigendes Ungenügen des Außen.

2. Dazu will passen: Die Diplompsychologin, zu der mein Lebensmensch damals während der Chemotherapie etwa ein halbes Jahr lang nur unregelmäßig ging, weil Schmerzen und Chemo-Beeinträchtigungen keine Planbarkeit mehr zuließen, hat sich vor wenigen Tagen über meine im Winter 2019 auf Jameda abgegebene Bewertung (5,6) samt Begründung beschwert.
Ich wurde von Jameda aufgefordert, erneut Stellung zu beziehen.
Das tat ich.
Doch nun lernte ich, dass man nur binnen vier Jahren dort Bewertungen abgeben darf. Aufgrund dessen wurde meine Bewertung dieser als „Psychoonkologin“ firmierenden Dipl.Psych. jetzt endgültig gelöscht.

– Diese Frau hat damals behauptet, dass nunmehr kein Krebskranker mehr Schmerzen leiden müsse. Sie hat diese Behauptung uns via Mail geschrieben mitten in einem der schlimmsten Schmerzensstürme.
– Diese Frau hat es sehr begrüßt, von mir über unsere komplementärmedizinischen Unternehmungen informiert zu werden (mehrmals fragte ich sie, ob ich sie nicht aus dem privaten Mail-Verteiler nehmen solle). Sie hat sich offenbar an unseren Erfahrungen mit einem Heiler (die wir kritische Akademiker in jeder Hinsicht sehr seltsam und hinsichtlich ihrer schulmedizinischen Effekte sehr bemerkenswert fanden) ergötzt.
– Diese Frau hat mir direkt nach dem Tod des Lebensmenschen vorgegaukelt, Ähnliches erlebt zu haben wie zunächst wir, wie dann irgendwann nur noch ich. Wenige Jahre später teilte sie mir mit, dass sie glückliche Oma sei.

Jetzt ist meine Bewertung auf diesem lächerlichen Portal also gelöscht worden. Weil sie fünf Jahre zu spät erfolgte. Es war die einzige Bewertung dieser Dipl.Psych. (was in der Branche nicht untypisch ist: keine internetalen Bewertungen zu erhalten).
Und sie war so lächerlich wie dieses Portal:
Natürlich konnte sie nie jemanden davor „bewahren“, dieser Dipl.Psych. erneut auf den Leim zu gehen. Und offenbar hat sie auch diese Dipl.Psych. nicht dazu „gebracht“, ihr Tun zu überdenken. (Hat sie ja auch keinen Grund zu, so als glückliche Oma. Und überhaupt!)

~
Aufräumen. Genau!
Also:
Tschüss, Dipl.Psych. B. Sch.!
{Und dass es mich freut, dass deren Initialen ein Schimpfwort ergeben, lässt mich wissen, dass ich noch länger fegen muss.}

Hier ist Platz für Ihren Kommentar. (Ich werde ihn lesen.)