[Ganz klar bilderlos.]
Neuerdings beginnen sich in der Presse solche Stories zu häufen.
Menschen im letzten Lebensdrittel, also ab 50 Jahren, übergewichtig, entsprechend hypertonisch, blutgefäßgeschädigt, stoffwechselbeeinträchtigt et cetera, berichten: „Ich bin ein/e Corona-Überlebende/r! Und mir geht’s immer noch so dreckig …“
Und dann erzählen sie:
Von Lagerungsstauchungen und Katheterlegungsunfällen über Anästhesie-Delirien und Neuropathien bis hin zu Depressionen, Flashbacks und Fatigue-Syndromen.
Ich möchte denen zurufen:
„Willkommen! Was Sie jetzt erlebt haben und noch erleben, das erleben allein hierzulande zigtausende von Menschen alljährlich. Sie nennen diese Menschen zum Beispiel ‚Krebskranke‘; viele davon sind viel jünger als Sie. Die alle, all diese Menschen, die Sie zum Beispiel ‚krebskrank‘ nennen, erleben genau das: Von einem Tag zum andern Totalausstieg aus dem Leben – Traumatisierung durch Ärzte/innen und medizinisches Personal – körperliche und psychische Schwerstversehrung – Verlust aller (immer schon nur eingebildeten) Sicherheit und Verlässlichkeit, zum Beispiel des eigenen Körpers. – Willkommen also nochmals im Club! Dem Sie selbst übrigens immer jedes Recht auf Erzählen verweigert haben und verweigern.“
Die Presse ist nun allmählich voll von diesen „Ohmygoodness – ich bin Corona-Überlebende/r-und-es-war-und-ist-schrecklich“-Berichten dieser übergewichtigen und/oder diabetes2kranken und/oder über 50-jährigen mit schwerem Covid-19-Verlauf.
All diese Menschen mit hierzulande schwerem Covid-19-Verlauf (sind’s 0,1% oder 0,5% der Infizierten, und wer weiß, wie viele infiziert sind?), die in der Presse neuerdings vom Schwerstverlauf ihrer Covid-19-Erkrankung erzählen (still: panic sells), sind ökonomisch abgesichert und erwarten offenbar als völlig selbstverständlich, das statistische Durchschnittsalter von rund 85 Lebensjahren zu erreichen, derweil hinreichend glücklich zu sein und ihre Enkel aufwachsen zu sehen.
(Denn das erwarten doch alle, nicht wahr: Mindestens 85 zu werden, derweil hinreichend glücklich zu sein und die Enkel aufwachsen zu sehen.)
Aber wenn diese Covid-19-Schwerstverlauf-Ex-PatientInnen dann ihre Story erzählen, erwarten die noch mehr:
Sie erwarten, dass alle Rücksicht nehmen sollen auf solche wie sie: im letzten Lebensdrittel, vorerkrankt, und blind gegenüber der sinnvollen Tatsache, dass der Tod jederzeit jeden nehmen kann und auch immer wieder nimmt.
Und wenn ich daran denke, möchte ich denen (und überhaupt allen mit ‚Erwartungen ans Leben‘) sagen:
„Werte Ex-Covid-19-Schwerst-Erkrankte: Hören Sie bitte auf, von der Gattung Mensch zu verlangen, dass sie sich Ihretwegen und um Ihres zivilisationskrankheitsgeschwächten Körpers willen weiterhin in dieser finstersten ZIVILISATIONSFERNE der absoluten TODESVERLEUGNUNG aufhält!
Denn nichts anderes sind unsere Corona-‚Maßnahmen‘: zwanghafteste Todesverleugnung.
– ‚Maßnahmen‘ übrigens, die bereits jetzt unzähligen Menschen weltweit den Tod gebracht haben, weil unsere Medikamente seit unserem Lockdown dort nicht mehr ankommen und weil etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung kein Kurzarbeitergeld beantragen kann.“
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So. Hab ich jetzt mal gesagt.
{ Und ob ich es ins Witwesk sage, in einem Gedicht oder in den Bundestag, ist einerlei. }