Heute, an einem der nun wirklich völlig überflüssigen Tage eines jeden Jahres, fehlt mir die Kettenkarussellfahrt, die ich bislang im Witwesk nur einmal – vor zwei Jahren – im Sommer (ein wenig früher als wir es nun haben) durchführen konnte.
Nachdem es das eine Mal tatsächlich geklappt und so viel Lust bereitet hatte, wollte ich es wiederholen, doch im letzten Jahr war wieder irgendwas (an das ich mich nicht erinnere), und in diesem war Corona.
Der Elefant Rilkes geht mir seit witweskem Jahr und Tag im Kopf herum. Dideldum.
So auch heute wieder.
Vorhin hab ich noch rasch einen Übungstext für’s DaZeln nachher geschrieben (in den Büchern und im Netz gibt es für Beginner auf A2 wenig Brauchbares an gemischten Nominativ-/Akkusativ-/Dativ-Übungen ohne allzuviele Pronomen und Präpositionen. Ich habe jetzt eine Kasus-Bestimmungsaufgabe geschrieben. Mal gucken, wie das funktioniert), Titel: „Ein Geburtstagsmorgen.“ – Schön viele Substantive in Nominativ, Akkusativ und Dativ ohne allzuviele Pronomen und Präpositionen. Halt ein perfekter Geburtstagsmorgen.
Dativ kommt von lat. „dare“ = dt. „geben“, da liegt es nahe, an Geburtstage zu denken.
Gestern gab ich mir etwas: Mein erstes Opern-Ticket sub coronā (Ablativ, hab nochmal nachgeguckt; Korrekturen gern im Kommentar!).
Am 28. März 2020 hätte dank meinem ‚Programm‘ gebuchter Tickets das nächste musikalische Ereignis (und wieder eine persönliche Premiere) für mich stattgefunden: „Aida“ in der Bismarck-Oper. – Wurde bekanntlich abgesagt.
Nun werde ich – vielleicht – im September am selben Ort einem „Best of Aida“ lauschen (zugegeben: zähneknrischend habe ich das Ticket für eine Veranstaltung solchen Namens gebucht), vielleicht, vielleicht.
Und dieses Corona-„Vielleicht“, das nun alle und jederzeit im Kopf haben müssen, wenn sie etwas planen – das macht mich ganz leicht.
Denn nun bin ich wenigstens diesbezüglich nicht mehr die beschwerliche Ausnahme.
~ Und dann und wann ein weißer Elefant, vielleicht. {Ich sollte mal wieder an ein Sonett gehn, mindestens in die Lyrik.}