Mein liebster, toter Fio,
was wende ich mich denn nun wieder an Dich?! So oft hab’ ich mir vorgenommen, Dich nicht mehr zu adressieren, denn Du bist ja tot, jetzt seit elfeinhalb Jahren. Und fast ein jedes Mal, wenn ich Dich in all den Jahren adressierte, erschien es mir als Verrat an Dir, der Du nicht mehr antworten kannst.
Lange Zeit hatte ich damit auch aufgehört.
Jetzt aber werde ich Dir wieder schreiben.
Denn jetzt fehlst Du mir wie vielleicht noch nie. Jetzt hat sich endgültig erwiesen, dass ich auf keinen Menschen mehr treffen werde, der mir so zu antworten bereit wäre, wie Du es immer warst. Und jetzt, nach bald 12 Jahren des Todes, habe ich Dich und viele – keineswegs alle, aber viele – Deiner Antworten ganz sicher in mir (ist ja auch nicht ganz so schwer, waren Deine Antworten doch oft tastend, nach vielen Seiten offen und fast immer zärtlich – meine waren und sind häufig anders; ja: Wir haben uns gut ergänzt, Liebster, toter Liebster).
Warum schreibe ich Dir nun wieder?
Es wird von Tag zu Tag entsetzlicher.
Deshalb schreibe ich Dir, der Du das nicht mehr erleben musst; der Du mir nun so fehlst wie damals nach Deinem Tod (vielleicht mehr); der Du, würdest Du leben, auch nicht mehr wüsstest, wie.
Der Zivilisationsbruch ist ja schon längst eingetreten (mit der Angst-induzierten Massenpsychose seit März 2020; oder mit der Wegsperrung der Alten, der Kranken, der Sterbenden ebenfalls seit März 2020; oder mit der systematischen Vernichtung von Reputation und Arbeitsmöglichkeiten von WHO-, Gates-, WEF- und regierungskritischen Geistern, die ebenfalls seit März 2020 durch die After-Medien und ihre vorkorporalen ParlamentarierInnen als „Nazis“, „Schwurbler“ und „Covidioten“ gebrandmarkt wurden; oder mit der Aberkennung der Menschenrechte für kritische Menschen im Laufe von 2020/21; oder mit der in etlichen Fällen nachgewiesenermaßen und vom Bundesverfassungsgericht eingestandenermaßen, aber nunmehr dennoch dekretierten, TÖDLICHEN Zwangsspritze für medizinisch tätige Menschen seit 2022).
Der Zivilisationsbruch ist längst eingetreten.
15 bis 20 % der Menschen sehen ihn.
Und versuchen verzweifelt – zunehmend verzweifelt – ihn rückgängig zu machen, also die in so vielen Jahrtausenden mühsam erarbeitete menschliche Zivilisation, die Menschlichkeit nun nicht von den 0,002% ganz oben vernichten zu lassen (den Schwabs, Gates’, Blackrock-Chefs, Vanguard-Chefs, den Bezoz’, Soros’, Musks, Zuckerbergs und wie die anderen etwa 507 Personen heißen mögen, aus denen der Menschheit „oberste“ 0,002%, oder vielleicht auch 0,00002% bestehen).
80, vielleicht auch 90 % der Menschen sind entweder zu dumm oder zu bequem oder zu feige, überhaupt hinzusehen.
Diese 80 Prozent der Menschen (darunter alle, die Du und ich in unserem alten Leben kannten, Fio) – sie haben den Zivilisationsbruch ermöglicht. Ja mehr noch:
Sie haben aktiv gebrochen mit aller Menschlichkeit.
Sie sind nur noch Mensch: feige, erbärmliche, sich selbst belügende Kreaturen.
Mein liebster, toter Fio,
Du musst das nicht mehr erleben, und ich bin froh drum.
Und ich bin auch froh darüber, dass Du mich in diesen Zeiten nicht mehr erleben musst.
Mich ekelt diese Gattung „Mensch“ so wie nie. (Du weißt, dass das was heißt.)
Ich freue mich über jeden, der an der Spritzung krepiert, wünsche jedem, der nun freudig oder „aus Gruppendruck“ (also aus Feigheit) zur 4. Spritzung antritt, einen der ungezählten schweren Impfschäden, und hoffe, dass Putin bald als Mensch reagieren und sich und diese alles Lebensrecht verwirkt habend Gattung von der Erde ausradieren möge.
Es küsst Dich, mein liebster, toter Fio, ganz
Dein c
PS: Heute habe ich den Balkon bepflanzt. Jaja, mir ist diese ganze völlig perverse Menschenwelt so komplett egal, dass ich noch einmal den Balkon bepflanzte.
Dein Gras – weißt Du noch: 2004 unser erster gemeinsamer Gärtnereibesuch in Berlin? –, es überdauert bis heute. Und solange es mich noch gibt, werde ich ihm im Frühsommer ein paar Blümchen an die Seite setzen.
Doch ich bin gewiss: Wenn diese Stadt zerfallen sein wird (und das dauert womöglich nicht mehr lange), dann wird das von Dir damals ausgewählte Gras – oder ein anderes – auf ihren Trümmern wachsen. Vielleicht atomar gepusht, vielleicht dürregetrieben.
Und Du hast es damals nur ausgewählt (und bezahlt haben wir es beide). Du hast es nicht gemacht, so wenig, wie ein Vater, eine Mutter ihr Kind „machen“.
Das leuchtete damals uns beiden auf, bei unserem ersten Gärtnereibesuch in Berlin. Auch dieses Leuchten glimmt bis heute in mir nach, und auch dafür liebe ich Dich, toter Fio.
Hallo Corinna,
ich finde das sehr sehr schade, dass du nicht weiterschreiben willst.
Gruß Gabi
Liebe Gabi,
hier liegt ein Missverständnis vor: Ich werde bis auf Weiteres nicht mit dem Schreiben aufhören, doch ich brauche einen Menschen, an den ich mich „wenden“ kann, den ich zu „adressieren“ vermag. (Ein ‚Blog‘ ist da übrigens ohnehin ein Widerspruch in sich.) Doch mag ich mir im Moment nicht mehr vorstellen, dass irgendjemand aus der Gattung „Mensch“ hier liest.
Und so richte ich meine Worte an den einzigen Menschen, bei dem ich sie auch heute noch gut aufgehoben wüsste, wenn er noch lebte.
Beste Grüße aus dem Witwesk von Corinna
Es gibt viele Mitmenschen da draussen, denen Sie mit Ihren Beiträgen helfen, diese irren Zeiten zu überstehen (und nicht vollends durchzudrehen).
Mir hat übrigens nur Auswandern geholfen. Deutschland ist mir entsetzlich geworden, meine Gesundheit ist tausende Male wichtiger als diese irren Idioten.
Liebe chrissie,
„Auswandern“ – hu, das ist, nun ja, in unseren Zeiten noch ganz anders risikobehaftet als von 1933 bis 1945, als Millionen Menschen aus Deutschland auswandern „wollten“, weil sie nur so ihr Leben retten konnten (und es ein paar nur geschafft haben).
Denn: Wo hätte man heute „Sicherheit“ vor dem globalen Wahnsinn der Gattung „Mensch“, die nun allerorten auf die Totale Kontrolle umstellt (siehe zuletzt Nigeria).
(In persönlicher Sache: Nein, es gibt nicht „viele Mitmenschen da draussen“, denen ich mit meinem Blog „helfen“ würde, „diese irren Zeiten zu überstehen“ – und das ist verdammt GUT so!
Wordpress führt hier für mich eine Statistik. Wie valide die ist, weiß ich natürlich nicht. Doch ausweislich ihrer greifen durchschnittlich etwa 10-20 Menschen, inklusive etwaiger Bots, pro Tag aufs Witwesk zu. Das sind mehr als genug.
Denn ich schreibe hier, um dieses letzte Grauen meines Lebens, das jenes Krebs-Grauen völlig unvorstellbarerweise bei Weitem übertrifft, so lange zu betrachten und zu analysieren, wie ich es vermag. Das tat ich schon mit dem fälschlich für das größte Grauen meines Lebens gehaltenen Krebs-Grauen, das über Fio und mich kam, und mit allen anderen, kleinen Grauen zuvor: sich aus ihrem Erleben phasenweise auf einen kahlen Felsen retten [Giannozzos Luftschiff habe ich nicht], sie von dort aus betrachten, dann analysieren – und irgendwann ins Lachen geraten.
‚Anderen helfen‘ passiert hier nicht. Und wer das erhofft, ist hier falsch.)
Herzliche Grüße ins Ausland von Corinna im Witwesk
Liebe Corinna, ich freue mich Deinen Blog gefunden zu haben und fühl mich schon ein bißchen weniger allein. Habe Deine Kommentare bei corodok immer besonders gern gelesen und mich letzhin beinah schon gerührt, als Du von einer Müdigkeit schriebst, die es Dir immer schwerer macht, Demos zu organisieren etc. Allein, mir fielen keine aufbauenden Worte ein. Aber jetzt möchte ich Dir doch sagen, dass ich `Mensch‘ fortan mitlese. Herzliche Grüße aus Nürnberg, Cherima
Liebe Cherima,
bevor ich mich wiederhole, verweise ich auf meinen voranstehenden Kommentar zu chrissis Kommentar.
Hier nur dies:
Wir sind alle allein. Immer. Und grundsätzlich.
Vermutlich schon im Mutterleib, obwohl die Psychoanalyse (und nicht nur sie) davon ausgeht, dass dort noch die „Symbiose“ zwischen zwei Lebewesen in Reinkultur herrsche.
Auch mein Lebensmensch und ich wussten immer: Wir sind allein. Existentiell allein.
Wussten beide um den Schatten unserer jeweiligen Existenz, den nur – wenn überhaupt – ein jeder selbst aufsuchen konnte.
Wussten beide auch um den Raum, den ein jeder mit niemandem teilen wollte.
In den Zeiten vor der Krankheit sprachen wir darüber. Allerdings vor allem in den Anfangszeiten unserer Liebe, in ihren ersten Jahren.
Als wir dann – nach all der Zeit, immerhin acht Jahre – zusammengezogen waren, reduzierten sich diese Gespräche.
In der Zeit der Krankheit waren sie nie vergessen, aber wir haben das „Gegenprogramm“ zu leben versucht (ein Fehler).
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Deshalb geht mir diese Parole „Gemeinschaft leben“, die nun in Corona-Zeiten überall aufploppte und immer stärkter aufploppt, manchmal auch elendig auf die Nerven.
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Andererseits:
Unbestritten ist (auch für mich witwesken Eisbären): Der Mensch ist ein soziales Lebewesen, ist angewiesen auf irgendeine Form von Gemeinschaft.
Gerade auch in Zeiten wie unseren, in denen wir von Staats wegen vereinzelt werden sollen.
Und selbst ich habe im letzten Dreivierteljahr viel Kraft gefunden in Gemeinschaft, einer, die sich gegen den Gattungswahnsinn stellt. (Denn sich ganz allein dagegen zu stellen, überleben wohl nur die wenigsten lange. Mich allein in die Wilmersdorfer, auf den Ku’Damm, vor den Bundestag zu stellen, hätte jedenfalls ich – da meine Parole, anders als die Thunbergs, nicht WEF-konform ist – wahrscheinlich nicht lange überlebt.)
– Es bleibt also auch und gerade in unseren menschenunwürdigen Zeiten schwierig mit dem Allein und der Zugehörigkeit.
(Und genau davon habe ich im Witwesk schon immer Zeugnis abgelegt.)
Einen herzlichen Gruß von der witwesken Eisscholle in Berlin nach Nürnberg
Corinna