Wie geht das?

„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Ja, wie geht das?
So vieles an menschlichem Verhalten habe ich mir verständlich machen, mir erklären können: Viele Prozesse in meiner Blutsfamilie, das was beim Lebensmenschen und bei mir während der Krankheit passierte, mein Verhalten und das der „Freunde“ nach dem Tod, bis heute Aktionen und Reaktionen von Menschen, die ich ein wenig kennenlernen durfte, und meine eigenen.
Doch vor dem Verhalten der Menschen, auch und gerade derer, die ich kenne, im Corona-Zeitalter stehe ich ratlos und frage mich: Wie geht das?

Und all die gescheiten psychologischen Analysen, auch die zuletzt von mir hier zitierten, helfen mir nicht weiter.

Denn:
Wie geht das?
Diese mir bekannten Menschen, die sich ‚vor Corona‘ (also vor Februar 2020) definitiv nicht „sinnlos und überflüssig“ gefühlt haben (so ja u.a. Desmets Erklärungshypothese), sind dem Angstnarrativ und dem Gemeinschaftswahn dennoch so derart aufgesessen, dass sie sich spritzen ließen und weiterhin spritzen lassen (und ihre Kinder ebenfalls) – wie geht das?

Diese mir bekannten Menschen glauben also zumindest zum Teil ernsthaft, dass Corona eine für alle tödliche Krankheit sei und dass die Spritzungen „schützen“, was aller zigfach in Studien nachgewiesenen Logik widerspricht – wie geht das?
Und wenn sie nicht daran glauben, machen sie doch dabei mit und schweigen dazu, dass mir, die ich NEIN sage, deshalb Freiheits- und Existenzverlust droht – wie geht das?

Diese mir bekannten Menschen billigen es, wenn mir wesentliche Bürgerrechte entzogen werden, weil ich mich nicht spritzen lasse in dem Wissen, dass Covid19 keine für alle tödliche Krankheit ist und die Gen-Spritzung nicht vor Ansteckung schützt – wie geht das, dass die das billigen, wie geht das?

Diese mir bekannten Menschen billigen es, dass ich kriminalisiert werde, weil ich gegen die Regimepolitik und gegen den Spritzentod von weltweit (mindestens) einigen Hunderttausend 20- bis 40-Jährigen friedlich auf die Straße gehe, die durch ihren Spritzentod die weltweit Hunderttausend 83-Jährigen nicht retten können, die mit Covid wie mit Grippe schicht an ihrem Tod sterben – wie geht das, dass die meine Kriminalisierung billigen, wie geht das?

Wie geht das?

Ich dachte, ich kennte diese Menschen ein wenig.
Dachte, sie verfügten über einen ähnlich wachen Geist, über ein ähnliches Sensorium für Ungerechtigkeit, Unlogik und Unmenschlichkeit, über historische Bildung und jedenfalls rudimentäre Kenntnisse im Bereich von Totalitarismus- und Propaganda-Therorien, ich dachte, sie verfügten über Mut und rote Linien, über ein unerschöpfliches Selbst- und Weltbefragungsreservoir und über ein Gefühl für erstickende Verbote.
Doch ich habe mich in Gänze geirrt.

Und ich muss nun bekennen: Ich verstehe diese Menschen nicht (und kannte sie offenbar nie, auch nicht ein wenig).
Sie sind zum Teil dem Angstmärchen aufgesessen, in dem die Spritze der glitzernde Ritter auf weißem Hengst ist. Und halten sich bis heute die Äuglein zu vor ihrer Dummheit und davor, dass dieser glitzernde Ritter auf dem Schimmel einfach nur entsetzlich flackert (und stinkt), um darüber hinwegzutäuschen, dass er Tod und Versehrung bringt (weshalb er stinkt, wie alle Lügen).

Sind sie dem Angstmärchen nicht aufgesessen, so ließen sie sich entweder aus Bequemlichkeit spritzen (Urlaub, Theater, Restaurant) oder aus beruflichen „Erfordernissen“. Und halten sich nun die Äuglein zu, weil sie sehen, dass der apokalyptische Reiter Tod und Versehrung bringt und womöglich auch ihnen beim nächsten „Pieks“ – also bloß nicht hinschauen, denn noch reitet der Reiter ja an der Mehrzahl vorbei.

Beide Gruppen aber, diejenigen, die Opfer des Angstkultes geworden sind, und diejenigen, die halbwegs augenklar nur die Liturgie dieses Kultes befolgt haben – beide Gruppen haben mitgemacht bei „meiner“ Vernichtung (und „ich“ stehe für etwa 20 Millionen Menschen allein in diesem Land).
Sie haben mitgemacht bei meiner Vernichtung als Mensch.
Sie haben es gutgeheißen oder dazu geschwiegen, dass mir monatelang verboten wurde, ein Restaurant, ein Kino, ein Theater, eine Bibliothek zu besuchen.
Sie haben es gutgeheißen oder dazu geschwiegen, dass mir monatelang verboten wurde, mehr als einen anderen Menschen in meinen Privaträumen zu empfangen.
Sie haben es gutgeheißen oder dazu geschwiegen, dass mir jahrelang verboten wurde, meinen Beruf (normal oder überhaupt) auszuüben.
Sie haben es gutgeheißen oder dazu geschwiegen, dass mir monatelang verboten wurde, gegen diesen ganzen Irrsinn auf die Straße zu gehen.
Sie heißen es bis heute gut oder schweigen dazu, dass ich einem Gerichtsprozess und vielleicht tausenden von Euro „Strafe“ entgegensehe, weil ich gegen diesen ganzen Irrsinn auf die Straße gegangen bin.

Wie geht das?
Dass so viele Menschen, die ich früher kannte und zum Teil heute noch kenne – als direkte Massenpsychose-Opfer oder als MitläuferInnen – gut heißen oder dazu schweigen, dass ich von diesem Staat und damit von ihnen zum Schweigen gebracht werde, wenn ich sage,
dass sie

– sich und ihre Kinder einem irrsinnig gefährlichen medizinischen Experiment unterziehen, das weltweit bereits hunderttausende von Toten und Schwerstgeschädigten gefordert hat;
– unzählige Alte und Totkranke nunmehr zweieinhalb Jahre lang elendig haben in Einsamkeit verrecken lassen und das weiterhin tun und es „Solidarität“ nennen;
– weltweit Millionen zusätzliche Hunger-Tote in Kauf genommen haben und weiterhin nehmen durch ihre zigfach erwiesenermaßen völlig sinnlosen „Corona-Maßnahmen“;
– mehrere Kindergenerationen herangezüchtet haben, die nur noch mund- und mimiklose, mithin gefühlose Humanoide kennen (und jetzt zu zigtausenden in die plötzlich völlig überlasteten psychiatrischen Kinderkliniken eingewiesen werden als suizidal, essgestört, angstgestört, depressiv oder soziophob bis soziopathisch);
– und durch all dies (und noch viel mehr, das ich jetzt nicht erneut nenne) verursacht haben, dass nun jegliche menschliche Grenze hierzulande gefallen ist und die Bundesrepublik Deutschland und ihre Bevölkerung ein Land der Kriegshetze und des Russenhasses und der Atombombenliebe geworden ist.

Wie, verdammt, wie geht das?

Ich habe mir mein Leben bis 2020 erklären können. Habe mir erklären können, warum Fio sterben wollte und warum ich (und in gewisser Weise auch er) das nicht ertrug; habe mir erklären können, warum ich den Kontakt zu meiner Blutsfamilie beenden musste; habe mir erklären können, warum die Freunde uns in der Krankheit oder spätestens mich nach dem Tod nicht mehr ausgehalten haben; habe mir erklären können, warum ich ohne Welt, Sinn und Institut die Habil nicht zuende bringen konnte; habe mir erklären können, warum es passte, dass der von mir einst gewählte Habil-Betreuer sich suizidierte (da war ich schon längst aus dem Geschäft raus); habe mir erklären können, warum der Verleger das WEG SEHEN entgegen seiner ursprünglichen Bereitwilligkeit dann doch nicht publizieren wollte; habe mir erklären können, warum ich nach all dem und in all dem immer noch lebe.
Ich habe mir bis 2020 mein Leben zuindest ansatzweise erklären können. Und das Leben vieler Menschen.

Das kann ich nun nicht mehr.
Mir bleibt nichts als zu fragen: „Wie geht das?“

{Ich habe es gut: Ich muss die Menschen nicht mehr verstehen. Denn ich bin ein witwesker Eisbär.}

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