In manchen – seltenen – Momenten knie ich wieder auf diesem Krankenhausbett, draußen gewittertstürmt es, seine Hand liegt in meiner, sein Gesicht in meinem Blick, sein allmählich verlöschendes Auge ruht in meinem.
Das ist der größte Terror und das ist das größte Geschenk:
dem Tod zuzusehen – falsch: diesem, diesem Tod zuzusehen.
Er war langsam (gemessen an Kugelschuss oder gar Bombenhagel), er war schnell (gemessen am Krebssterben zuvor).
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Es gibt keinen Menschen, der weiß, was ich da und in den 15 Monaten zuvor erlebt habe.
Außer – dem Lebensmenschen.
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Irgendwann werde ich mich umdrehen. Über die Schulter blicken. Knien. Dann liegen. Schließlich ruhen. Und dann werde ich verlöschen. (Alles hoffentlich binnen Minuten; und wenn ich an ein paar Vorfahren denke, vor allem an jene terminale Miktionssynkope, dann weiß ich, dass es Chancen dafür gibt.)
Und dass mein Verlöschen in niemandem mehr nachglimmen wird, das stimmt mich froh.
Ich kann mich jederzeit umdrehen, denn nichts und niemand trägt mein Lachen, mein Leben, mein Aschekreuz.