Etwas zu riskieren, birgt immer die Möglichkeit des Scheiterns.
Mein Risiko besteht darin, meinen Beziehungsraum zu öffnen, Kontakt aufzunehmen, Nähe zu suchen (womöglich gar so etwas wie Minutengeborgenheit), und auf ein – gegenseitiges – Verstehen zu hoffen, oder wie es bei Thomas Mann heißt, auf: „a recht’s a menschlich’s Verständnis“ (und da ich kein Adrian Leverkühn bin, sondern ein witwesker Eisbär, das halt nur für ein paar Minuten, maximal und wenn überhaupt).
Ich habe etwas riskiert und bin damit gescheitert.
Noch weiß ich keinen Umgang damit.
Ich bin vollkommen unverstanden worden.
Nicht miss-, sondern unverstanden.
Vor mir stand einer (wir begegnen uns seit Jahren, sprechen zu- und manchmal auch miteinander) und dachte, ich bin ein abstraktes Bild, ein Vielflach auf Farbgewölk, ein psychotisches Rendering.
Noch weiß ich keinen Umgang damit.
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Neben diese betäubende Traurigkeit setzt sich die Sehnsucht.
Ich sehne mich nach dem Lebensmenschen. Weiß, dass er tot ist. Und so steht die Traurigkeit wieder auf.