Werden mich unsere Enkel- und Urenkelkinder fragen: „Du hast doch alles gewusst, warum hast Du nichts getan?“
Beim Sterben meines Lebensmenschen war ich dabei: Ich habe ihn während seines (und unseres) Sterbens bei der Hand und in meinem Blick gehalten.
Einige Male war ich selbst mitten in meinem Sterben – nein: Nicht so wie alle, die wir (jetzt noch) bekanntlich mitten im Leben am Sterben sind, sondern direkt auf dem Weg zu meinem Tod, den ich ein paar Momente später erreicht hätte.
Der Lebensmensch ist wirklich „entschlafen“.
Fast hätte ich, die neben ihm lag, es nicht bemerkt, so leis und ruhig ging er.
Zwei Tage davor war er noch bei seinen Eltern zum Abendessen. Einen Tag davor noch mittags beim Arzt. Ein paar Stunden zuvor noch in Diskussionen mit den neuen Krankenhausärzten.
Er hat dann das Atmen bleiben lassen, mit der Hilfe eines ungebremst laufenden Morphintropfes.
Er hat nicht ein einziges Mal nach Luft „gerungen“, er hat nicht geröchelt, er hatte keine Schnappatmung.
Er hat einfach das Atmen langsam bleiben lassen.
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Bis heute bin ich seinem Tod so dankbar, dass ich es nicht sagen kann.
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Als ich auf dem direkten Weg zu meinem Tod war, war es so: Ich bin eingeschlafen.
Und alles war weg. Wie im Schlaf, anfangs, wenn man einfach nur schläft, nicht träumt. Wenn die Welt weg ist, der Körper weg ist, der Geist weg ist.
Wenn das ist, was man nicht sagen kann.
Ich denke, dass so der Tod ist.
Und ich weiß, dass das Sterben wirklich manchmal ein dem Leben Entschlafen sein kann.
Das ist das Einzige, das mir noch Mut gibt.
Denn jetzt bin ich in einer Welt voller Menschen, die das Leben&Sterben und sein Resultat, den Tod, erst abschaffen und dann verbieten wollen (für den Fall, dass doch noch einer sterben möchte).
Ein Vorgeschmack darauf sind die politischen „Corona-Maßnahmen“, die das Leben verbieten, damit keiner mehr stirbt, und die den bislang dennoch erfolgenden Tod zusammen mit dem Menschen, zu dem er gehört, in Isolationshaft gesteckt haben [der Lebensmensch und ich hätten heutzutage keine Chance mehr, unsern Tod gemeinsam zu erleben – am 12.11.2010 konnten wir das].
Diese „Maßnahmen“ folgen bekanntlich Drehbüchern, die für tatsächliche Pandemie-Planspiele geschrieben wurden, welche von Menschen finanziert wurden, die Unsterblichkeit erlangen wollen und von „transhuman“ schwärmen: also von der Entäußerung unserer Menschlichkeit.
Unsterblichkeit erlangen wollen auch Menschen, die andere Dinge finanziert haben und finanzieren. Auch sie wollen „transhuman“ werden, auch sie wollen unsere Menschlichkeit – unser leibliches Leben, unser persönliches Sterben – auslöschen.
Zum Beispiel Martine Rothblatt, eine Transfrau, die von der ‚Überwindung des Fleisches‘ fantasiert, wie ich heute in einem leider hinter der paywall verborgenen FAZ-Artikel las.
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Ich sehe das alles, sehe diese Menschen, die ihre persönliche Unsterblichkeit wollen und bereit sind, dafür unser aller Menschlichkeit zu opfern (auch all diese PolitikerInnen und VirologInnen und EpidemologInnen und HintergrundstrippenzieherInnen, die das wollen und tun, sehe ich).
Und ich frage mich: Umgotteswillen, um meiner Toten Willen, und um meinetwillen! :
– Warum bilden sich diese Menschen ein, unverzichtbar zu sein?!
– Warum bilden sich diese Menschen ein, die Zukunft der Anderen, Ungeborenen verhindern zu dürfen, weil sie denken, dass ihre Gegenwärtigkeit so viel besser sei?!
– Warum bilden sich diese Menschen ein, die Menschheit auslöschen zu können, damit ihr sonstwie gehypter „mind“ in irgendwelchen sonstwie administrierten KI-Kreisläufen ewig 0 oder 1 sabbert. – Ewig.
Und ich frage mich: Haben diese Menschen je darüber nachgedacht, was Ewigkeit, was ewiges Leben heißt?
Endlos das Allbekannte leben, endlos, immer, no way out
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So, wie es aussieht, wird es in nicht allzu weiter Ferne ein Akt menschlichen Widerstands sein, zu sterben.
Denn über kurz oder lang wird dem Menschen der Tod verboten sein.
Nur das riesige Heer der organischen Lebensformen – darunter die Unzähligen aus der Gattung Homo sapiens, die schon immer außerhalb oder am Rande der „Zivilisationsmarker“ litten, statt menschenwürdig zu leben – wird weiterhin verenden und dann als Biomasse receycelt und in die Energiekreisläufe der „Transhumanen“ eingespeist werden.
Denn die Gattung Homo sapiens hat jetzt vor ihrer Todesangst offenbar endgültig kapituliert. Hat den Weg in ihre Selbstvernichtung gewählt:
Jetzt transformieren wir uns selbst in die Unsterblichkeit hinein.
Und opfern alles, was uns ausmacht: Zweifel, Liebe, Angst, Wut, das Träumen und die Fähigkeit, mit dem Unberechneten und Unberechenbaren leben zu können – leben, nicht „0“ und „1“ in ewiger Dauerschleife pingen.
{ Ich bin kein Teil mehr von euch, ich bin ein witwesker Eisbär. Ich kann sterben.
Ihr dauert mich. }