„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)
Ich mache gerade in vielen Situationen einen echten Spagat. Und mir tun alle Sehnen weh. Vom Muskelkater zu schweigen.
Heute verteilte ich Flugblätter auf einer Wahlkampf-Veranstaltung von Baerbock, also dieser Selbst-Fälschung und Plagiatorin, die keinerlei Moralempfinden entwickeln konnte (andernfalls könnte sie morgens schon lange nicht mehr in ihren Badezimmerspiegel blicken; doch das gilt und galt schon immer für so ziemlich alle ihrer Zunft – seltsam, dass das nun so viele „Linke“ und „Grüne“ vergessen haben).
Ich tat das, das Flugblätterverteilen da heute (nun schon wieder gestern), durchaus nicht wenig herzensbebend, denn das hätte heutzutage „illegal“ sein können (war’s vermutlich auch), und so etwas heutzutage „Illegales“ tat ich zum ersten Mal, als ich bei der „verbotenen“ Demonstration am 29. August 2021 mitlief und dabei das Banner der Freien Linken trug, die ich grad mal ansatzweise kennengelernt hatte. (Bis heute ist es mir eine Ehre, das Banner mitgetragen zu haben.)
Und, obwohl ich schon längst ein witwesker Eisbär bin, habe ich diese „Illegalitätsangst“ oder – andersherum – diese „Staatstreue“ immer noch ganz tief in mir.
Heute also mein erster Polizei-Kontakt – und was hab ich für ein Glück!
Professionelle Polizisten, im Rahmen der Gesetze tolerant, sogar noch mit Tipps und absolut freundlich! (Einen Dank an diese Bürger in Uniform, die es offensichtlich immer noch gibt!)
Für mich Schisser-Eisbär war das goldwert!
Denn: Ich werde beim nächsten zivilen Ungehorsam gemäß Grundgesetz-Artikel 20, Satz 4, nicht mehr ganz so ängstlich herzensbebend sein. Wissend, dass ich jederzeit an solche Berliner Polizei geraten kann, über die ich am 2. August, einen Tag nach ihrem wüsten Treiben, hier als Augenzeugin Zeugnis abgelegt habe, und die seit dem 1.8.21 sogar der UN-Folterbeauftragte beobachtet und zur Rechenschaft für ihr Marodieren zieht.
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Das hab ich heute von mir über mich gelernt.
Und was ich heute unter Leuten gelernt habe, ist dies:
16- bis 20-jährige, sich selbst als „Antifa“ titulierende junge Leute sind nicht mehr imstande, in einer Diskussion einem logischen Faden zu folgen. (Ich bin sicher, dass das auf die Wisch- und Weg-Mentalität dieser Altersgruppe zurückzuführen ist.) Ich habe heute erlebt, dass sie dazu nicht mehr imstande sind. Ich habe sie mehrfach darauf hin- und zu unserem Diskussionverlauf zurück verwiesen – es war völlig sinnlos.
Und sie haben keinerlei historische Kenntnisse mehr: Auf meinen Satz, dass der NachDenkSeiten-Herausgeber Albrecht Müller ein Mitstreiter Willy Brandts gewesen sei (diese noch halben Kinder fragten mich nach meinen „Informationsquellen“), sagte eine dieser jungen, sich selbst als „Antifa“ titulierenden Leute: „Stalin war ja auch ein Mitstreiter von Lenin.“ [sic!]
Aber ich durfte heute auch unter Menschen lernen:
Es gibt immer noch auch junge Menschen, die Denken gelernt haben und es weiterhin praktizieren. (Danke an die Bücherklausner!)
Und es gibt ganz viele Menschen, die Menschen geblieben und nicht zu Leuten geworden sind. Auch heute, da beim Flugblattverteilen, gab es nicht nur Beschimpfung durch die den Maßnahmen Anhängenden, sondern auch Freude im Auge derer, die unser Freie Linke-Flugblatt (zur Kinder-„Impfung“) sahen.
Und vorhin las ich – seit sehr langer Zeit – wieder Kommentare in diesem unsäglichen Propaganda-Sender „RBB“ unter einer dort erfolgten Beweihräucherung der Müllerschen Maßnahmen-Maginaturen (der Michael Müller is immer noch Berlins Regierender Bürgermeister, auch wenn das jeglicher Logik entbehrt), die nun die 2G-Regel, also Apartheit, Segregation, auch in Berlin für möglich halten
– und, was soll ich sagen?!
Von vorhin (07.09.21) 90 Kommentaren sind etwa 90% gegen 2G und überhaupt gegen diesen Maßnahmen-Zinnober und benennen diesen Zinnober klar als „Zinnober“!
Bislang waren die RBB-Kommentatoren zu 85% klar auf der vom RBB mitpropagierten Regierungslinie.
Wer weiß, wer weiß, vielleicht ist ja immer noch gültig:
„Und sie bewegt sich doch!“ Diese stumpfe, plumpe, dumpfe Menschheit.
Aber nur mit Augen gen Himmel Verdrehen und Füßen, die unterm Tisch scharren, wird sich gar nichts bewegen.
Heute war mein zweites Mal „illegal Sein“ (Herzbeben: babammbabammbabamm) oder genauer: Heute war mein zweites Mal „zivilen Ungehorsams“ (Herzleben: pling). Denn auf den Flugblättern stand kein Impressum und sowas ist illegitim, wie ich heut lernte.
Mich hat kein Polizist verhaftet, es wurden noch nicht einmal meine Personalien aufgenommen; das kann und wird irgendwann im Laufe meines zivilen Ungehorsams gegen die Abschaffung unserer freiheitlich-demokratischen, rechts- und sozialstaatlichen Verfassung namens „Grundgesetz“ anders werden.
Und auch dann werde ich Angst, Schiss haben. Aber ohne Aufstehn, ohne auf die Straße Gehen, ohne Präsenz und Gesicht Zeigen und ohne lautes Nein-Sagen, und das alles wieder und wieder, ohne zivilen Ungehorsam DRAUßEN, nicht nur mit unter dem Tisch scharrenden Füßen und gen Himmel verdrehten Augen
geht es nicht mehr.
Ich habe von meinen Großeltern gelernt.
Eine kleine Anekdote vom heutigen Tage noch:
Leider bin ich meistens nicht schlagfertig.
Vorhin trabte, abschätzigsten Blickes auf mich, eine Bolidenkarriere-Frau&Mutter sowie garantierte Anwohnerin des Prenzlauerberg-Wahlkampf-Territoriums von Baerbock rechts an mir vorbei, mehrfach. Mit Maske, legerem Mini-Rock aus Designer-Kleinstkollektion, Schmucksteinen auf gebräuntem (ups, Flugreise in Urlaub?!) Dekolleté, Löwenmähne und demonstrativ verrutschtem BH-Träger. In meinem Alter etwa. Beim dritten oder vierten Mal ihres an mir Vorbei-Trabens frug mich diese Person: „Was bist du denn für ein armseliges Etwas?“
Wie gesagt, ich bin leider meistens nicht schlagfertig. Aber weil sich auch das wiederholen wird, weiß ich nun eine meiner Antworten. „Ich bin keine, die sich dumm von rechts anquatschen lässt.“
Übrigens: Seit vielen Jahren wähle ich erstmals wieder.
Ich wähle Die Basis.