Die Daten – von Todesbotschaften, Geburtstagen – verstreichen,

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

ohne mir einen Streich übers Gesicht zu ziehen. Ich erwarte ihn aber. Doch das wird mir erst Tage später bewusst. Und dann ist da Ratlosigkeit.

Ich habe angefangen, mich häufiger an Träume zu erinnern. Die sind hochgradig lächerlich, weil das, was ich da träume, ich gedanklich längst durch habe. Doch der Gnom, das Unbewusste, lebt ja zeitlos, wie ich weiß.

Ich habe nach längerer Zeit wieder einige Bilder auf Plastikleinwand oder Alu ziehen lassen und an die Wand und an die Bücherregale gehängt. Erstmals auch zwei Fotos. Damals die Delfine.
(Eins sogar mit mir. Es wird das einzige bleiben. Vielleicht hänge ich es auch wieder ab. Vielleicht drehe ich es um wie die zwei vom Lebensmenschen, die auf dem Schreibtisch und dem Schreibtischcontainer stehen – umgedreht, seitdem ich meinen Schreibtisch in diesen Raum stellen musste.)

Und ich betrachte all mein Tun und Lassen und es befremdet mich. Denn:
Die Eliten treiben alle Menschen wie mich, die nicht zu ihnen gehören, in den KRIEG, der der letzte sein wird hier in Mitteleuropa. Und ihre Propaganda greift.
Ich stehe dagegen auf der Straße, zum Beispiel hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ejBslGJUPho,

doch ich hänge Bilder auf und ich träume – alles, Bilder wie Träume sind in Zeiten wie diesen Ausflüchte.

Aber ich darf sie nicht übersehen. Sie teilen mir mit, was Menschen wünschen (manchmal bin ich also immer noch ein Mensch, denke ich).
Und das ist oftmals banal und als solches ebenso lächerlich wie liebenswert.
Und womöglich die einzige Chance gegen diesen Kriegswahnsinn.

Na sapperlot! Die Drei Kassandras im Fernsehen2.0

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Da haben uns, die Drei Kassandras, doch glatt die Jungs von „Basta Berlin“ zu ihrem Webtipp der Woche auserkoren …!
https://www.youtube.com/watch?v=rUxM4Hj6SAg&t=3717s

Und seither läuft unser Youtube-Kanal über …
Wir, die Drei Kassandras, lassen uns von diesen drei Minuten Ruhm aber natürlich nicht blenden, sondern bereiten die street art-Tour mit unserer neuen Brecht-performance vor.
(So, wie es aussieht, beginnt sie sehr viel früher als selbst von uns gedacht …)

Ja, was ist das denn?!

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)


oder

Seit zwei Tagen segle ich nicht nur – wie länger schon üblich – in Giannozzos Luftschiff, sondern auch immer wieder durch reines Glücksempfinden!
Vorgestern völlig unverhofft die Sternstunde in der Bismarck-Oper mit dem konzertanten (!) „Werther“ (meinem ungeplanten, weil noch zusätzlich gebuchten Saison-Abschluss):
What a damn good evening mit einem Tenor, der mir – mir! – mehrfach Gänsehaut gemacht hat!
Dass da wegen des Abschieds vom Intendanten auch diese lächerliche Berliner Polit„prominenz“ zugegen war, fand ich störend, erst recht, dass die sich dann in ausufernden Reden erging: Diese Leute ergötzen sich in einer Weise an sich selbst, dass es nur noch ekelhaft ist – für mich.
Offenbar hatte sich deren Anwesenheit vorher herumgesprochen: Es war seltsam voll und es wurden – ohne jedes Gefühl, vom ästhetischen Begreifen zu schweigen – die albernsten Garderoben-Altlasten-Missgriffe präsentiert (wenn man ins Schillernde nicht mehr ohne Wülste reinpasst, sollte man vielleicht zum Gesundheitsschuh wechseln? Doch eigentlich sollte man sich des Schillernden ohnehin nur in der Sprache bedienen!)
Aber ich meinerseits weiß, dass ich die Designerlables alle nicht erkannt habe – nicht die unter den Schuhen, nicht die in den Roben und nicht die auf den Uhren –, weil ich mich nie dafür interessierte, ob mit oder ohne Wülste. Und vielleicht ja ist eine schillernde Designer-Robe, die mit Dreifach-Wulst um sich herum und vor sich her getragen wird, gerade heute ein klareres Zeichen für den Zivilisationsstatus der Menschheit als die Hand eines verhungerten oder eines zerbombten Menschen.

Gestern dann nicht nur ein schönes und für mich erkenntnisreiches Abendessen mit sehr unterschiedlichen Frauen, allesamt aufrechte Humanistinnen, anlässlich einer wundervollen Einladung. (Und wieder spürte ich meine Begrenzungen und deren Berechtigung.)

Und heute (und vor allem): Das neue Video der Drei Kassandras ist fertig geworden, und sofern kein Einspruch mehr erfolgt, veröffentlichen wir es
– und
es ist
a damn good thing geworden!
https://www.youtube.com/watch?v=wC_IQB8ErKI

„Tausend Taurus rollen gegen Putin“* – oder: Über diesen menschheitsvernichtenden Menschenwahnsinn lache ich nur noch. Dank des Humors vom Luftschiffer Giannozzo

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Manchmal durchwütet mich nach wie vor die Frage: Warum er? (Die immer auch ein Warum wir? ist. Er: der Lebensmensch. Wir: das Lebenspaar.)
Einer meiner Namen ist „Brandung“ – genauso verhält sich diese Frage.
Und keineswegs immer nur bei unruhigem Seegang, vielmehr kann diese Frage auch anrollen aus völligem Gedümpel heraus, aus tiefster Flaute, bei glattester See, hinterrücks, und immer wirbelt sie mich in die Tiefe, und bisher jedesmal irgendwann japsend an Land:

Keiner unseres Alters ist an einem Krebs gestorben, bis heute keiner (manche – weit Jüngere, weit Ältere – sind seit 2021 „plötzlich und unerwartet“ gestorben, aber keiner an einem Krebs).
– Der Teil gehört mit zu der Frage.

Dass mich diese Frage wieder und wieder überspülen wird, weiß ich.
Mittlerweile schleift sie mich nicht mehr mit voller Wucht über den Sandboden im Brandungssaum, ihre Kraft ist schwächer geworden. Und ich wendiger da in diesem Wellensog.
Aber sie wird immer wieder kommen, wie Flut und Ebbe.

Von Anfang an wusste ich, dass niemand auf diese Frage eine Antwort hat. – Vielleicht ein Gott, aber Höhere Wesen walten eben in Höheren Regionen, zu denen ich keinen Zugang habe.
Und so bleibt diese – für mich existentielle – Frage
offen.
Und das kann nichts anderes sein als ein Witz meiner Lebensgeschichte, extra für mich aus ihr geschnitzt: Warum der Lebensmensch mit knapp 47 Jahren elendig krepieren musste – anders als alle Menschen, die ich sonst noch kannte und kenne (und die zum großen Teil so widerlich sind) –, wird nie eine Antwort erfahren.
Wir hatten damals angefangen, festen Boden unter unsere Füße zu gießen, wir waren dabei, unser HAUS zu errichten!

Und gottverdammt: ich weiß, dass alle existentiellen Fragen immer offen bleiben müssen.
Aber dass sich zu ihrer Gruppe nun auch noch diese gesellen musste, kann wirklich nichts anderes sein als ein aus meiner Lebensgeschichte herausgeschnitzter Witz.

~ ~ ~

In der Ukraine sind hunderttausende Lebensmenschen „gefallen“: Ukrainer & Russen, die meisten noch viel jünger als mein Lebensmensch, und alle einem mindestens genauso sinnlosen (was mich anbelangt: noch viel sinnloserem) Tod anheim.

Und jetzt geifern Bundeswehrobere im Deutschen Staatsfernsehen vom „Beschuss Russlands“.

ICH MACH’ DA NICHT MIT!

Ich steige in das von Jean Paul gebaute Luftschiff des Luftschiffers Giannozzo und sehe mir die Menschenwelt von oben, aus luftigen Höhen, an – und LACHE und sage lachend, worüber ich lache, jedem Menschen – unermüdlich.

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*https://kodoroc.de/2025/07/08/regimewechsel-stalingrad-unternehmen-barbarossa-ii/ (zuletzt abgerufen am 12.07.2025)

Saison-Ende und -Anfang

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Vorgestern beschloss ich meine diesmalige Opern-Saison mit dem „Rigoletto“, den ich erstmals hörte. Kurz zuvor las ich darüber nach und war seither ganz vergnügt, weil ich endlich mal ‚La donna è mobile“ live hören würde, statt nur als Jingle für Pizza-Werbung!
Und wahrlich – wie stumpfblöd dieser doch gleichzeitig herrlich schöne Schlager ist, hatte ich bis dahin nur geahnt: Ihn nun im Gesamtkontext zu hören (und dies ja mehrfach), machte mir zugänglich, dass ich auf mein empfindendes Wahrnehmen oft vertrauen darf, und dass ich vielleicht auch bei der Rezeption von sogenannter Klassischer Musik trotz all meiner Kretinhaftigkeit allmählich ein Wahrnehmungsorgan herausbilde, das zwar noch in der Kinderstube ist, dort aber ziemlich untrüglich.
Kurzum: Ein tolles Saisonende.
Und dass ich in die nächste Saison (jaja, die Operncard ist lange schon da und seit knapp drei Wochen ist für einen jeden Monat eine Aufführung gebucht, wie immer im 2. Rang in Reihe vier, also die zweitbilligste Karte) – dass ich also die nächste Saison mit dem „Lohengrin“ beginnen werde (meinem in beiden Leben 3.), freut mich schon jetzt.
(Ich bin mir bewusst, dass ich bis dahin xmal tot sein kann. Und es ist mir wurscht! Die prickelnde Vorfreude, die Brise aus dem Garten, gilt jetzt.)
Außerdem bin ich ja – sollte ich beim Kartenvorverkauf noch leben – wild entschlossen, mir 2026 den „Ring“ in der Staatsoper zu gönnen (falls er dann gespielt wird); das wäre mein 3. in beiden Leben, und da gibt es ja ein hübsches Sprichwort. (Auf den „Tristan“ lasse ich das indes nicht zutreffen, den höre ich mir gern auch mehr als viermal an!)
Himmel – jetzt bin ich schon im Jahr 2026! Dabei erscheint es mir verwegen, allein nur bis zum September diesen Jahres (Lohengrin!) zu ‚planen‘, das freilich nicht erst seit den rezenten Zeitläuften ohne „Rote Linien“, sondern seit dem Tod.
Auch das ein Geschenk im größten Schmerz, das mein amîs und man (wie Hartmann von Aue das im „Erec“ treffend nennt) mir gemacht hat: das völlige Zögern mit aller ‚Planung‘, die mehr als zwei Tage, zwei Wochen, na gut: zwei Monate voraus denkt.

Da fällt mir ein: Ich war schon sieben Jahre nicht mehr Kettenkarussellfahren – aber hier gibt es kein wirklich großes, soweit ich weiß.

Dafür war ich gestern mit dem flitzeroten Fahrrad zum zweiten Mal auf Friedensfahrt (jeden 1. Samstag im Monat, Treffpunkt Neue Wache in Berlin ab 12 Uhr, Abfahrt 12:30 Uhr; wer mal gucken mag, wie das so ist: hier).
Und wieder das Wissen: Sagen, was ist!
Und wieder das Gefühl: Es ist nicht vergeblich. Denn falls auch diese Gesellschaft sich wieder in Schutt und Asche legen sollte (und vieles deutet im Moment darauf hin), so wird irgendwann irgendwo die Flaschenpost ankommen. Die Gattung wird nicht (lange Zeit) völlig von vorn beginnen müssen.

„aber wir müssen unseren Garten bestellen.“

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Alles wird tagtäglich bedrohlicher: Offenbar mit massiver Unterstützung des völlig pervertierten „Wertewestens“ hat die Ukraine am 1. Juni angeblich gravierende Schäden unter den russischen Flugstreitkräften angerichtet, so dass angeblich (jaja, es gibt in Kriegsdingen auf allen Seiten nur Propaganda) in Russland immer lauter von der Atombombe auf eben diesen völlig pervertierten „Wertewesten“ die Rede ist; in Gaza wird – wenn der ebenfalls vom völlig pervertierten „Wertewesten“ unterstützte Vernichtungswahn der israelischen Regierung weitergeht – wohl nicht nur kein Stein auf dem anderen, sondern auch kein Knochen mehr in irgendeinem menschlichen Körper bleiben; hierzulande toben Zensur, von nichts mehr eingehegte Staatsgewalt und Repression aller freiheitlichen Regungen wie nie (ja: die Corona-Zeit war ein Kinderspiel dagegen).
– Alles also wird tagtäglich bedrohlicher.

Doch es gilt, was Voltaires Candide bereits 1759, also vor nunmehr 266 Jahren wusste: „aber wir müssen unseren Garten bestellen“.

Und seit kurzem bestelle ich wieder unseren Garten zusammen mit den anderen zwei Kassandras! Wir erarbeiten eine neue performance, die wir sowohl wieder auf die Straße bringen (endlich!) als auch in einem oder mehreren Videos präsentieren werden.
~ ~ ~

Und ich bestelle auch weiterhin den Garten des Integrationskurses. Ein neuer – mein 11., was mich berührt, weil das heißt, dass ich nun seit 10. Jahren in diesem Metier auf nebenberuflicher Basis tätig bin – hat vor fünf Wochen begonnen. Diesmal habe ich ihn angefangen, denn meine Kollegin, die bislang immer die ersten beide Tage im Kurs bestritt, und ich haben vorläufig die Tage tauschen müssen. Und den Anfang in einem solchen Kurs zu machen, statt erst als „Zweite Lehrkraft“ zwei Tage später einzusteigen – das macht etwas mit mir (ich habe das nun zum zweiten Mal erlebt).
Einen solchen TeilnehmerInnenkreis wie dieses Mal hatte ich noch nie – eine in großen Teilen außergewöhliche, wunderherrliche Gruppe. Ich freue mich sehr. Und merke, wie mich die Arbeit packt; und merke, wie viel ich da nun mitterweile wirklich kann und anzubieten habe; und merke, wie viel ich selbst nach wie vor lerne durch neugierige, lernwillige und kritische, mutig fragenstellende TeilnehmerInnen; und merke wieder einmal, dass die ganze Unterbezahlungsscheiße völlig nebensächlich ist ob des Erlebens von Sinn für einen selbst, aber vor allem auch für andere durch das, was man tut. (Das ist aus Klassenkampf-Perspektive natürlich sträflich, ist aber.)
Ja. Auch da hat neuerlich etwas begonnen, und zwar inmitten und trotz all dieser unvorstellbaren Kriegsdrohung.

Es gilt einen Garten zu bestellen:
Es gilt zu lachen und andere damit anzustecken, wo es nur geht über diese völlig verblendeten Herrschenden.
Es gilt zu säen, zu gießen, zu hegen (auch Überschüssiges abzusägen) – auf dass (und sei es von anderen) später irgendwann einmal geerntet werden kann.
Es gilt!

9. Mai 1945 bis 2025

Weil nunmehr seit drei Jahren von PolitikerInnen, JournalistInnen und WissenschaftlerInnen dieses Landes massiv und immer wieder rassistisch gegen die Menschen in der Russischen Föderation gehetzt wird und deren Selbstverteidigung gegen die Nato-Ost-Erweiterung sowie deren Verteidigung der russischen Minderheiten gegen ein faschistoides Regime in der Ukraine, das durch die USA jahrzehntelang mit unzähligen Millionen und Abermillionen Dollar unterstützt wurde, als „Angriffskrieg“ verleumdet wird:

Frühling – tatsächlich!

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Dass mir ein Frühjahrsputz so schwer fiel wie in diesem Jahr, ist mir unerinnerlich. Mich dazu zuzurichten (und Zurichtung ist das stets, denn Spaß empfand ich dabei noch nie, sehr wohl aber nach diesem ‚Werk‘ immer große Freude über die Blitzeblankheit meines Heims), war tageweise unmöglich: Ich blieb einfach im Bett, mit sinnlosesten Beschäftigungen (Handyspiele, Lektüre der Internet-typischen Kurztexte etc.).
Nun ist der Frühjahrsputz dennoch bewältigt (und mein Rücken brannte wie nie).
Und prompt kommt der Frühling – mit Temperaturen von 25, 26 Grad in der letzten Woche (die auch eine völlig atypische Ferienwoche für mich war, da ich erstmals in zehn Jahren zwischen zwei Integrationskursen drei Wochen Pause hatte; normalerweise endet der eine und beginnt der nächste Kurs in der darauffolgenden Woche).
Jetzt, da die Fenster blitzen, die Böden blinken, die Regale geschmeidig sind statt stumpf, jetzt freu’ ich mich wie immer nach dem Frühjahrsputz. Doch wie schwer er mir in diesem Jahr fiel, steckt mir in den Knochen.

Aber in denen steckt all die große Müdigkeit.

Nach den nunmehr fünf Jahren Kampf für die Rückkehr von Vernunft & Menschlichkeit in außerparlamentarischer Opposition, lange Zeit gejagt von den Staatsgewalten, nunmehr ‚nur‘ von ihnen beobachtet.
Nach der wiederholten Erfahrung, dass die, die sich als „der Widerstand“ titulieren, nicht einen Deut anders sind als diejenigen, die im stinkenden Staate den Ton angeben.

Meine Knochen haben all das nicht vergessen und vergessen auch nicht, was aktuell mit Menschen wie mir geschieht durch die Staatsgewalten, die lange schon nicht mehr von mir und allen hier unten, den Menschen dieses Staates, ausgeht.
Nein, meine Knochen vergessen nicht.

Aber kürzlich fühlten sie Frühling:
Ich radelte – nach langer, langer Zeit – wieder einmal bei einer Fahrrad-Demonstration mit:
bei der Berliner Friedensfahrt (https://friedensfahrt.org/).
Und was uns dort durch die Passantinnen und Passanten an positiver Rückmeldung entgegengebracht wurde, war zumindest für mich außerordentlich bewegend nach all den Jahren, in denen ich bei Demonstrationen als „Covidiot“, „Gesellschaftsschädling“, „Putintroll“ und „Nazi“ (ich …) beschimpft und durch das Regime auch als solcher verfolgt worden war (und bis heute werde …).

Erst dachte ich: Die Menschen begreifen nicht, wofür wir auf der Straße sind.
Dann aber sah ich, dass viele von ihnen sahen, welche Plakate auf dem Demo-Wagen an der Spitze angebracht waren und welche Fahnen unsere Fahrräder trugen.
Ich nahm wahr, dass sie unsere Losung „FRIEDEN“ hörten.
Sie begrüßten uns, beklatschten uns, winkten uns zu, sandten Handküßchen

– werden sie das nächste Mal mitradeln?
Das wäre gut, denn dann wäre etwa ein Drittel der Menschen dieser Stadt endlich AUF DER STRAßE.

Im „Parsifal“

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)


(Hat ein bisschen gedauert.)

Dass Wagner Sigune und Schionatulander auslässt, finde ich sträflicher als seine Umdeutungen des Wolframschen Werkes.

Dass ich mir – zu meinem eigenen Staunen erstmals im Witwesk (ich hätte geschworen, ihn hier schon in der Bismarck-Oper gesehen und gehört zu haben) – nun den Parsifal in der Linden-Oper gegönnt habe, finde ich schlicht richtig.

Dass mein Lebensmensch keine Oper besucht hätte (auch nicht mit mir), ist ein Teil des Zaubers zwischen uns, der bis heute seinen Tod überdauert.