Interessante Post

„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Interessante Post

Kürzlich erhielt ich Post von einem Menschen, den ich (und er mich) schon aus meinem Leben no. 1 kenne. Er steht im Verteiler meiner adressaten-anonymisierten Rundmails, in denen ich so alle sieben bis zehn Tage (leider manchmal auch öfter; ich sollte das aus psychologischen Gründen reduzieren!) Informationen zu „Corona“ versende, möglichst aus ‚unverfänglichen‘ Quellen, also von den Bundesbehörden und -ministerien sowie von den Mainstreammedien; mit Bedacht sind nur selten „alternative“ Quellen darunter.

Die Post, die ich da nun vor kurzem von jenem Menschen erhielt, beschäftigt mich immer noch.
Denn in ihr bestreitet er, was mittlerweile sogar vom RKI, vom Bundesgesundheitsministerium und von der WHO offiziell eingestanden wurde (ich habe in meinen Rundmails mehrfach darauf verlinkt und auch hier zigmal, und ich werde das hier jetzt nicht wieder tun, denn es „hilft“ ohnehin nicht, wie auch dieser erstaunlichen Post zu entnehmen ist).
In seiner Post an mich bestreitet dieser Mensch zum Beispiel:
– dass die Covid19-Epidemie hierzulande bis Anfang 2021 dem Verlauf einer schweren Grippesaison entsprach (neuere Jahresvergleiche liegen bislang nicht vor);
– dass die Antigen- und PCR-Tests unzählige (und ungezählte) falsch positive und falsch negative Ergebnisse erbringen;
– dass es 2020 und auch im bislang ermittelten 1. Halbjahr 2021 keinen Bettennotstand in deutschen Krankenhäusern und – sieht man von den schon vor Corona saisonal typischen punktuellen Engpässen ab, die der jahrzehntelangen Sparpolitik geschuldet sind – auch nicht auf deren Intensivstationen gegeben hat (sondern dass ganz im Gegenteil 2020 die Krankenhäuser und ihre ITS so leer waren wie selten).

All das – und es handelt sich um offiziell von RKI, Bundesgesundheitsministerium und WHO veröffentlichte Nachrichten –, all das also bestreitet jene Person in der Post, die sie mir nun geschickt hat.

Ich habe daraus gelernt:
Die Propaganda, also die Lügen, die der Öffentlich Unredliche&Unrechtliche Rundfunk sowie die privaten Aftermedien, von denen etliche hunderttausende Euro von der Gates-Stiftung erhalten (die 2,9 Millionen Dollar, die gerade der SPIEGEL bekommen hat, sind nur die jüngste Schneeflocke auf diesem Eisberg), sind wirksam.
Denn jetzt übertünchen die Lügen der Journaille sogar schon die ganz seltenen regierungsamtlichen Fakten-Nennungen.
Jetzt haben die Propagandaparolen der HaltungsmarktschreierInnen die ab und an immer noch veröffentlichten offiziellen Daten unter sich begraben.
Jetzt macht nicht mehr die korrupte Politkaste die Politik in diesem Land, jetzt bilden die medialen RealitätsleugnerInnen das Regime in diesem Land.

Diese Post zu erhalten, hat mich – und das ist ja heutzutage, da sich der totalitaristische Terror von Tag zu Tag verfestigt, letztlich nur lächerlich – erschüttert.
Denn mir dämmert seither, dass ich und keiner mit nichts mehr aufklären kann, noch nicht einmal mehr mit offiziellen behördlichen Fakten.

Der „Tagesspiegel“ in Gestalt von Joachim Huber brüllt nun: „Impfskeptiker […] befeuern das neue Mittelalter“, und mit den Befeuernden meint Huber (2020 schwerst an C19 erkrankt, damals lt. eigenem Bekunden deutlich übergewichtig etc. vorerkrankt) die ordnungsgemäß promovierte Philosophin Svenja Flaßpöhler, die ordnungsgemäß promovierte Volkswirtin und nunmehrige Politikerin Sarah Wagenknecht und noch ein paar andere (W. Kubicki, R.D. Precht, aber einschießen tut er sich vor allem auf die beiden Frauen).
Am 11. Mai 2021 hat selbiger Joachim Huber vom Tsp. in einer live-Sendung bar jedweder Ironie gesagt: „Also ich hänge zum Beispiel an den Lippen von Lothar Wieler, RKI-Chef; ich hänge an den Lippen von Herrn Drosten, dem führenden Virologen“ (Zeitmarker 1:13:07-1:13:15).

Mir – und ich bin ordnungsgemäß promovierte germanistische Mittelalterkundlerin – ist klar, in welcher Episteme sich jemand bewegt, der an den Lippen von irgendwem hängt: So ein Mensch hält sich in vormodernen Dispositiven und mit vormodernen Denkfiguren auf. Er hat nie den Schritt in die (von Anbeginn an) dialektische Aufklärung getan.
Aber natürlich hat dieser Joachim Huber als heute 62jähriger Journalist die akademische Halbbildung eines 1958 oder 59 in der BRD Geborenen genossen und ist – damals vermutlich ohne vorherigen Studienabschluss – etwa 27 Jahre nach seiner Geburt irgend geisteswissenschaftlich promoviert worden. Also bildet er sich bis heute ein, etwas vom Mittelalter zu verstehen und es als „Idioten“-Signum Menschen einbrennen zu können, an deren Lippen er im Gegensatz zu anderen Lippen nicht hängt, zumal er ja schon – bar jeder Logik und damit ganz in seinem Element – bei „Feuer“ gelandet ist durch sein haltungsjournalistisch gebundenes, aber auch sonst grundlegend sinnfreies Assoziieren, denn „Mittelalter“ und „Feuer“ – da war doch was, für den Herrn Huber.
Und so versucht er nun, die Hexe Flaßpöhler und die Hexe Wagenknecht, die für ihn irgendein Mittelalter „befeuern“, zu verbrennen.
Nur leider fällt ihm da erneut seine Halbbildung auf die Füße: Hexenverbrennungen sind Verbrechen der Neuzeit.
Und da ist er auf einmal ganz zeitgemäß, der Herr Dr. Joachim Huber vom Tagesspiegel, der im life-Gespräch kaum einen einzigen hypotaktisch mit mehr als einem Konnektor gegliederten Satz hervorzubringen imstande ist, denn er versucht ganz neuzeitlich Hexen zu verbrennen.
Was wundere ich mich also über Post von Habilitanden, die jetzt bereits so weit sind zu leugnen, was RKI, Gesundheitsministerium und WHO sagen?

{ memo @ me: Eisbär, es wird Zeit, es wird wirklich Zeit, real zu sein und real zu sehen. Denk mal wieder dran, der Gryphius hat da dieses 1638 geschrieben:

„Das Volck mit Dienstbarkeit / doch mehr mit Angst umfangen.
Calliope bind hier statt meiner Lorbeer=Cron
Cyrpressen um diß Haupt; Ich wil den Klage=Thon
Mit Seufftzern stimmen an: Ich wil die Seiten rühren
Und Augen=klar die Angst der herben Welt ausführen.“

[Andreas Gryphius. Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Hg. v. Marian Szyrocki u. Hugh Powell. Bd. 3: Vermischte Gedichte, hg. v. M. Szyrocki. Tübingen 1964, S. 170, V. 58-62. Kursivierung C.L.]

Hey, Eisbärich, Du kennst das seit 30 Jahren. Seit mehr als zehn Jahren versuchst Du augenklar zu sein. Jetzt wird es wohl endlich Zeit, den Gryph mit dem Jean Paul bekannt zu machen und den Lorbeer in einem Gemüseeintopf, die Zypresse im Reich Deiner italienischen Träume und den Klageton in der Seufzerkammer Deiner Brust ruhen zu lassen. Du wirst immer noch die Angst der herben Welt ausführen, lyrisch, episch, essayistisch, und immer wieder pantomimisch, aber Du könntest es dann auf einer von Giannozzos Humor zum Schweben gebrachten Eisscholle tun.
– Danke, NovemberC, aber es bedarf Deines Zuredens da einstweilen nicht mehr. }

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