Kaputt

Kaputt

„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Kürzlich schrieb ich einer mir völlig unbekannten Person, die mir eine herzenstiefe E-Mail gesandt hatte, etwas, das ich bislang kaum zu denken wagte und bis heute nicht bis zu seinem gedanklichen Ende hin zu durchdenken vermag.
Ich schrieb – ins Unpräzise hinein formuliert, eben weil ich es nicht bis zum Ende durchdenken will oder kann; immer noch nicht –, dass das, was nun in diesen zwei Jahren des Menschheitsirrsinns geschehen ist, mir eine Wunde geschlagen hat, die nie wieder heilen wird.

Mit solchen Wunden dachte ich, mich auszukennen. (Und weiß, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt.)

Doch jetzt hat mir das Leben – nicht meins! Nein: das ganz allgemeine Leben aller – eine solche Wunde geschlagen. Das ist neu.
Jetzt erlebe ich, dass kein „persönliches Schicksal“ mehr sich auf mein Leben legt und es langsam erdrückt (das tut es immer noch, Zentimeter für Zentimeter) – nein:
Jetzt erlebe ich, dass sich das Leben selbst auf meine Existenz legt, auf meine Lunge, mein Herz, meine Schädelkalotte, und sie eindrückt, langsam, aber stetig.
Jetzt erlebe ich eine unsagbare Beklemmung.

Denn ich darf nicht mehr mein Gesicht zeigen.
Und ich darf nicht mehr mein Demonstrationsrecht wahrnehmen, weil „meine“ Demonstrationen verboten werden, während solche, die dem Regime genehm sind, problemlos stattfinden können.
Ich darf nur noch, wenn es dem Regime genehm ist, Socken, Schlüpfer oder gar ein Kleid kaufen. Und oft ist auch das dem Regime monatelang nicht genehm.
Ich darf nur noch, wenn es dem Regime genehm ist und wenn ich Steuergeld für einen sinnlosen Test verschwendet habe, in ein Theater, ein Operhaus, ein Kino, ein Restaurant. Und oft ist auch das dem Regime monatelang nicht genehm.
Und ich werde ganz aktuell von einem amtierenden Bundesgesundheitsminister als „Geiselnehmerin“ zur Kriminellen erklärt, weil ich seine peripsychotischen Krankheitsängste nicht teile. (@ Lauterbach und alle, die empfinden wie er: Ich trage seit Jahr und Tag stets eine Notfallerklärung bei mir, der zu entnehmen ist, dass ich im Falle eines positiven Covid19-Tests keinerlei ärztliche – schon gar keine krankenhausärztliche – Behandlung wünsche, sondern ganz im Gegenteil ausdrücklich ablehne. Ich also werde keinem der künftig sechsfach Geboosterten Covid19-IntensivpatientInnen sein oder ihr Bett wegnehmen.)
– Von einem Bundesgesundheitsminister, der nicht nur peripsychotisch redet, sondern nicht zur Kenntnis nimmt, dass

a) seit zwei Jahren 0,1 bis 0,2 Prozent der Bevölkerung wie schon immer an oder mit einem (vielleicht neuen) Erkältungsvirus verstirbt (das nun offenbar die Influenza-Viren abgelöst hat) und dabei im Schnitt 83 Jahre alt sowie multimoribund ist;
b) keine der politischen „Maßnahmen“ eine Auswirkung auf die Verbreitung dieses Erkältungsvirus gehabt hat, wie der Vergleich zu Ländern zeigt, in denen es diese „Maßnahmen“ nicht oder nur sehr kurz gab;
c) die „Impfungen“ gegen dieses Erkältungsvirus ganz offiziell keine sind, sondern experimentelle Gentherapien, die – wie bislang all diese Gentherapien in den 20 Jahren, in denen sie in der Krebsforschung bereits erforscht werden, ohne dass es je zu einer Zulassung kam (und Krebsmedikamente werden leichter zugelassen, schlicht weil unbehandelter Krebs immer irgendwann tödlich endet) – weder vor Infektiösität noch vor einem der extrem seltenen schweren Krankheitsverläufe schützen und die statt dessen Millionen von Menschen schwer schädigen und sogar zu Tode bringen.

Das alles wäre schon beklemmend genug.

Doch das ist nicht alles.

Meine Wunde wurde mir nicht durch die gnadenlos korrumpierte Polit-Kaste (samt ihrer Afterinstitutionen wie Mainstream-Medien, Judikative und Polizei) auf ihrem Weg in den Faschismus geschlagen.

Meine Wunde wird mir geschlagen durch jeden Menschen, der „mitläuft“, der ein Mitläufer oder eine Mitläuferin ist.
Der immer noch all die Propaganda der Mainstreammedien glaubt; der immer noch denkt, dass PolitikerInnen nicht lügen würden; der immer noch meint, dass die Pharmaindustrie am Wohlergehen der Menschen interessiert sei; der immer noch davon überzeugt ist, dass Covid19 eine für die Weltbevölkerung gefährliche Erkrankung sei; der immer noch das Wort „Solidarität“ in den Mund nimmt, wenn er de facto über das Isolationskrepieren von Alten und Kranken und die in ihrer Entwicklung vergewaltigten Kinder hierzulande sowie über den coronamaßnahmenbedingten Hungertod von Millionen Menschen im Trikont spricht.
Oder – und vermutlich noch schlimmer: Der von all dem weiß und dennoch ein Mitläufer, eine Mitläuferin ist.

Das Tun dieser Menschen – also das der Mehrheit hierzulande, dein Tun, Ihr Tun – hat mir eine Wunde geschlagen, die nicht mehr heilt, und legt sich mir nun auf meine Lunge, mein Herz und meine Schädelkalotte.
Langsam und stetig sie eindrückend.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Kurze Rede an den toten Lebensmenschen:
Fio, mein Liebster, atemlos denk ich Dir dies, wissend, dass ich dachte, das größte Grauen meines Lebens bereits erlebt zu haben, als Du damals in meinem Arm starbst und ich ebenso, nur von nichts und niemandem gehalten. „Atemlos“, weil jetzt der Faschismus nach „Deutschland“ zurückgekehrt ist und alle, die große Mehrheit, wieder mitläuft und mir dieses Mitläufertum, diese feige, dumme und dumpfe Masse (zu der fast alle der uns einst bekannten Menschen gehören und fast alle, die mir neu bekannt wurden) eine Wunde geschlagen hat. – Die geht tiefer als damals Dein, unser und mein Tod.
Und durch sie dringt diese feige, dumme und dumpfe Masse in mich ein und setzt sich auf meine Lunge, mein Herz und meine Schädelkalotte: Ich kann immer schlechter atmen, mein Herz stockt und mein Kopf ist dabei, in Jahreszeitlupe zu bersten. Verzeih, dass ich von Schmerz rede. Nie vergesse ich Dein Wimmern (und das anderer mir einst nahestehender Personen), das – gäbe es anständige Ärzte – niemals, zu keinem der vielen Zeitpunkte hätte entstehen müssen.
Liebster, auf mir sitzt tatsächlich (ich selbst will es manchmal immer noch nicht glauben) die Wiederholung des Faschismus in einem Deutschland des Jahres 2022 und zermalmt mich, langsam, stetig. Ich bin nun bald völlig kaputt. Und stell Dir vor: Ich habe mir einen anderen Tod gewünscht. Deiner zum Beispiel kommt mir jetzt, im neuen teutschen Faschismus und unter all seinen MitläuferInnen, paradiesisch vor. (Doch dass ich ungehalten sterben werde, war seit dem Tod ja klar.)
Eins aber, Liebster wie Du weißt, hält während meiner Existenz aller Beklemmung stand und geht mit mir.

6 Gedanken zu „Kaputt

  1. Ich hab für mich schon lange beschlossen mich von diesen Irren nicht kaputtmachen zu lassen. Und da anscheinend 60% mitmachen bei dem Irrsinn, ist die Gesellschaft verloren. Ich suche nach anderen Ländern, wo die normale Normalität herrscht, und sehe meine Zukunft dort. Das Leben ist viel zu kostbar als dass man zuviel Lebenszeit an die Irren verschwenden dürfte. D war für mich schon lange vor Corona nicht mehr lebenswert, vielleicht habe ich unterschwellig geahnt wie irre alles ist („alle“ sind).

    So lustig zu sehn wie all die geimpften und geboosterten dauernd krank sind mit Corona und anderen Sachen. Aber keiner wacht auf. Massenpsychose.

  2. Klemperer wäre entsetzt von Ihnen, von der freiwilligen Blindheit, mit der Sie den Krieg und die Not von 10 Millionen Geflüchteten an Ihrer Türschwelle vor lauter Mimimi nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

    1. Halten wir fest:
      – Zeugnis davon abzulegen, dass weltweit Millionen von Menschen auf staatliche Anordnung hin tot- oder versehrt gespritzt werden, ist für Sie „Mimimi“.
      – Zeugnis davon abzulegen, dass hierzlande ein neuer Faschismus Einzug gehalten hat und sich weiterhin in die Tiefe und Breite unserer Gesellschaft frisst, ist für Sie „Mimimi“.
      – Kein Zeugnis vom staatlich verordneten Russenhass abzulegen, ist für Sie ein Beleg dafür, dass ich die Not der Geflüchteten „nicht zur Kenntnis nehmen“ wolle.

      Weitere Äußerungen Ihrer Symptome und Borniertheit werde ich nicht freischalten.

    2. @Anonymous

      Zu Zeiten Klemperer`s hätte ihr Kommentar wohl eher wie folgt geklungen: Die deutsche Volksgemeinschaft ist entsetzt von ihrer freiwilligen Blindheit, mit der sie den Heldenmut und den Opferwillen unserer Soldaten an ihrer Türschwelle vor lauter „Mimimi“ nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

      Im Übrigen ist es mehr als zynisch, wenn angekommene Flüchtlinge wegen fehlendem 3G-Nachweis gleich mal draußen schlafen dürfen, weil Deutschland sich vor lauter Virus-Mimimi in seine schwarz-rot-goldene Unterhose macht!

    1. Liebe Conny oder Cornelia,

      Deinen Wunsch kann ich nur zurückgeben: Bitte, geh nicht kaputt!
      Doch wenn das passiert – und es passiert Menschen: Wir gehen kaputt aneinander (an unseren Krankheiten gehen wir nicht kaputt, denn da sind wir keine Maschinen)-, dann sei nicht streng mit Dir, bleib Mensch. Ich werde das auch versuchen.

      Und ich sehe:
      Das Grauen wiederholt sich individuell auf immer einem entsetztlicheren Niveau.
      Was ich dachte, an Grauen erfahren zu haben durch das mehrfache Erleben der Medizinindustrie, der Falschinformation und der Freundschaftsverrate – das wiederholt sich nun alles auf einem Niveau, das ich trotz meiner damaligen Erfahrungen nicht für möglich gehalten hätte.

      Damals war es persönlich. Jetzt ist es global.

      Dass man daran kaputtgeht, geschieht – uns allen auf eine Weise.
      Denn wir alle werden von dem, was da nun seit zwei Jahren passiert (inklusive dieses jetzt aktuellen, völlig irrsinnigen „Krieges“, der zu all dem gehört) – wir alle werden seit zwei Jahren
      kaputtgemacht.

      Systematisch; systematisch werden wir alle seit zwei Jahren kaputtgemacht.

      Ich denke immer noch, dass wir alle – wenn wir schon noch nie unser eigenes Leben leben konnten – unseren eigenen Tod sterben können.

Hier ist Platz für Ihren Kommentar. (Ich werde ihn lesen.)