Adieu Meinungsfreiheit, adieu Demokratie, adieu Menschenwürde

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

(Ich erlaube mir, heute wieder einmal nur meinen Rundbrief/newsletter zu dokumentieren, den ich soeben verschickte.)

Liebe Leserin, lieber Leser,

in Frankreich ist letzte Woche ein Gesetz verabschiedet worden, das KritikerInnen von medizinischen Behandlungen, die einem (von wem auch immer behaupteten) „Stand der Wissenschaft“ entsprächen, bis zu drei Jahre ins Gefängnis und um bis zu 45.000 Euro (Strafgeld!) bringt (https://norberthaering.de/news/lutte-contre-les-derives-sectaires/).
Kritik z.B. an den mRNA-Spritzen, die mittlerweile offiziell eingestandenermaßen nicht vor einer Covid19-Erkrankung schützen, wäre damit unmöglich geworden.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann solche Gesetze auch hierzulande in Kraft treten.

Doch dass es immer gefährlicher wird, seine Meinung – und sei sie noch so gut begründet – zu sagen, wenn sie nicht dem von den Regierenden und ihren Handlangern in Medien und weiteren staatsfinanzierten Institutionen Gewünschten entspricht, das zeigt sich auch in der BRD nunmehr täglich. So beispielsweise im von Innenministerin Faeser (SPD), Familienministerin Paus (Grüne) und dem Chef des Verfassungsschutzes, Haldenwang (CDU), massiv propagierten „Demokratieförderungsgesetz“, das – den Regeln des Orwellschen Neusprech gemäß – sein Gegenteil bedeuten würde, träte es in Kraft (https://www.nachdenkseiten.de/?p=111094).

Derweil laufen Massen von Menschen auf sogenannten „Demonstrationen gegen rechts“ mit diesen Regierenden zusammen. Darüber hat sich Andreas Urban (Wertkritik & Krisentheorie) Gedanken gemacht, worauf bereits die relativ neue Webseite „kodoroc.de“ hingewiesen hat, was ich hiermit gern wiederhole, zumal ich kodoroc.de gerade Altlinken (also echten Linken im Gegensatz zur Neuen Linken, die sich in Parlamenten und NGOs seit etlichen Jahren etabliert hat und ebenfalls Orwellsches Neusprech und Doppeldenk praktiziert) ans Herz legen möchte. Hier der Direktlink zum Bericht über Urbans Analyse der „Demonstrationen gegen rechts“: https://kodoroc.de/2024/02/14/kampf-gegen-rechts-als-selbstbetrug/#more-1022.

Und auch eine der Drei Kassandras hat über diese Regierungs„demonstrationen“ und die Menschen, die sie besuchen, nachgedacht:
https://www.youtube.com/watch?v=5p4SBDNTKqQ
(Mal gucken, ob man ihr auch bald den Verfassungsschutz auf den Hals oder die Polizei ins Haus hetzt, das Konto sperrt und den Arbeitgeber über ihre Umtriebe informiert.)

Zum Schluss wieder ein Hinweis auf Julian Assange, der seit mehr als 12 Jahren seiner Freiheit verlustig gegangen ist, seit mehr als 5 Jahren in Großbritannien unter entsetzlichsten Bedingungen, die Folter entsprechen, im Gefängnis sitzt und dem nun die Auslieferung an die USA droht –
weil er auf Wikileaks Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt hat!
Über den Tod des Faschisten und Rassisten Nawalny weinen nun alle Herrschenden heiße Tränen – über Assange, der einem progressiven Freiheitsbegriff verpflichtet war, schweigen sie sich seit Jahren, ja: Jahrzehnten aus (wenn sie nicht Schlimmeres tun) …

Alles Gute!

Rückkehr zu Vernunft und Eisbärlichkeit

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Gestern war ich – nach fast fünf Monaten – endlich wieder einmal auf dem Iron-Widow-Parcours! Ich habe den inneren Schweinehund einfach mitgenommen – und er war genauso verblüfft wie ich, als aus der geplanten Drittelrunde gleich eine halbe wurde.
Nicht verblüfft war ich davon, dass schon während der Rennerei sich etwas in mir auftat und das Fitzelchen Sonne (endlich wieder einmal auch die!) ebenso einließ wie den Geruch der nassen Böden, über die in den letzten Tagen Stürme geweht waren, die tatsächlich schon einen Hauch von Frühling mitgebracht hatten.
Und ebenso wenig überrascht war ich hinterher davon, dass diese halbe Stunde (mit nur drei Geh-Pausen) im Nachhinein erst recht etwas in mir öffnete.
– Ich kenn’ das doch!
Und frage mich jedes Mal erneut, warum ich immer wieder davon abkomme. Und das für Monate.

Apropos „Abkommen von guten Dingen“:
Ich dokumentiere hier jetzt meine letzte Rundmail (die ich neuerdings „newsletter“ nenne, weil andere sie so nannten; ob ich damit glücklich bin, weiß ich noch nicht),
denn es gilt nach wie vor: „Zeugnis ablegen bis zum letzten“, und da sind ein paar mir wichtig erscheinende links drin:

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer dunkler werden die Zeiten, in denen wir leben:

Die Grundrechte sind keine mehr, sondern werden seit ihrer Suspendierung während des Corona-Regimes von Politikern (Min. 9:40-10:30, das Video nur exemplarisch unter unzähligen ähnlichen Äußerungen) und ihren Propagaga-Medien bis heute als willkürlich zuteilbar oder entziehbar dargestellt.
Zensur und Totalkontrolle greifen immer weiter um sich.
Unsere Kinder verlernen das Sprechen (s. auch: Schweden und Dänemark, die beiden größten Digitalisierer des Schulunterrichts, rudern zurück.)

Doch nach wie vor gibt es kleine Lichter der Vernunft. Auf drei aktuell hell strahlende Lichter möchte ich hier hinweisen. Sie leuchten in einem Text und in zwei Videos auf und ich bitte nur um eins: Bitte lesen und ansehen!

1.
In der ARD wurde am 07.02.2024 eine Dokumentation über die Pleite des Kaufhaus(-Immobilien!-)Käufers René Benko (Karstadt, Galeria-Kaufhof etc.) gesendet, die völlig unverblümt offenlegt, dass in dieses – wegen Korruption vorbestraften, ehrenwerten – Herren Geschäfte auch der ehrenwerte Herr Olaf Scholz seit Jahren verstrickt ist (und mit ihm auch Peter Tschentscher, Markus Söder und etliche ander Granden der nicht nur teutschen Politik).
Ich konnte kaum glauben, dass so eine Sendung im Propagaga-Öffentlich-Rechtlichen-Fernsehen möglich ist, habe den Film heruntergeladen und auf meinen Youtube-Kanal gestellt (weil ich davon ausgehe, dass er bald zensiert werden wird):
https://www.youtube.com/watch?v=Qwodn4KzVSA

2.
Martin Sonneborn fasst in 15 Minuten unsere aktuelle Lage inmitten des völlig außer Kontrolle geratenen CIA-Willkürhandelns zugunsten eines totalen Überwachungsstaates „Imperium USA“ zusammen, er illustriert das anhand unser aller Umgang mit Journalisten wie z.B. Julian Assange (hat US-amerikanische Kriegsverbrechen aufgedeckt und sitzt nun seit 12 Jahren im Gefängnis: erst im Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London, seit 2019 in einem britischen Gefägnis in Einzelhaft und unter Bedingungen, die Amnesty International immer wieder als Folter beschrieben hat, ihm drohen noch in diesem Februar die Auslieferung an die USA und dort 175 Jahre Folter-Gefängnis:
https://www.youtube.com/watch?v=aELCqeMhE7I

3.
Zum Schluss ein Text aus der aktuellen „Welt“ von Elke Bodderas, die immer wieder mutig in Sachen Corona-Verbrechen der Regierungen und ihrer Handlanger in „Wissenschaft“, Medien und Justiz recherchiert hat. Weil ihr Artikel wieder hinter einer Bezahlschranke steht, habe ich ein Probeabo abgeschlossen, um ihn sichern zu können (Text als PDF im Anhang; siehe zum Thema auch die Aufarbeitung der sich als nicht nur sinnlos, sondern schädlich erweisenden „Corona-Maßnahmen“ durch die offizielle staatliche Untersuchungskommission in Florida):
Bodderas berichtet, dass Karlatan Lauterbach eine im eigenen Auftrag vom eigenen Institut für mal eben 232.000 Euro angefertigte Studie über die Covid-Maßnahmenwirksamkeit unter Verschluss hält.
– Das alles ist ein Skandal größter Art: Sowohl, dass die Studie gewissermaßen vom eigenen Hause angefertigt wurde, als auch, dass der Klabauterbach sie nun unter Verschluss hält.
Bodderas hat mit FDP-Kubicki darüber gesprochen: Kubicki sage: „Die Studie sei ein „politisches Soufflé“, das bei näherem Hinsehen in sich zusammenfalle: „Es ist bitter, wenn der Eindruck entsteht, dass Karl Lauterbachs Kernkompetenz in der bloßen Vorspiegelung von Kompetenz liegt.““ *

Immer mehr Menschen weltweit begreifen, was die „Herrschenden“ um ihres Profits willen an Verbrechen gegen Menschenrechte und damit gegen die Menschheit und Menschlichkeit begehen.

Wann treffe ich Sie und Dich auf der Straße, auf der unzählige Menschen seit Jahren dagegen arbeiten? Wir werden immer mehr.

Alles Gute!
Corinna

* Leider kann ich die PDF-Datei hier nicht verlinken. Wer den von mir ordnungsgemäß erworbenen Artikel haben möchte, der hinter einer Bezahlschranke steht, wende sich an mich.

Allgemeine Überlegungen zum ewigen Goldenen Tanz der „Medienschaffenden“ um den Einen

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Alle saßen nachts noch vor „Carlson vor Putin“.
Ich guckte mir das – historisch sicher wichtige – Interview erst ein, zwei Tage später an.
Denn es wird wenig bis gar nichts ändern, weil die MSM es für die Massenbevölkerung (gibt’s den Begriff eigentlich noch?) „aufbereiten“ und in sein Orwellsches Neusprech-Gegenteil verkehren (= pervertieren) werden.
Um ehrlich zu sein: Ich find’ das gar nicht schlimm!
Denn ich habe genug von diesen ganzen Potentaten und dem Führerkult, den Expertende*ens und die Massenmedien, äh Verzeihung: die Massenmediokretierenden um sie herum aufgebaut haben:
Biden, Xi, Putin und (zig Stockwerke tiefer irgendwo im Keller) die Kahle Kanzlerin Scholz und ihre Zeitenwendekorruptokratie –
das ist alles einerlei an Welt- & Menschenfremdheit!
Sie bringen Tod und Verderben über uns Menschen in unserem neuerlich unaufgeklärtem Zeitalter.

Ich will endlich richtige Demokratie!
Ich will endlich dauerhaften Frieden!
Ich will endlich Menschlichkeit, also Vernunft!
Und ich gehe dafür auf die Straße.
Zum Beispiel montags.

bis zum letzten

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)
In die Buchstaben
Es prasselt, hagelt, schlägt auf mich, die ich ein bisschen unsereins bin, ein.
Der faschistoide Irrsinn wird von Tag zu Tag irrsinniger.
„Imp“zwang ist erst Kriegstüchtigkeit gewichen & nun dem Hass im Regierungsauftrag.
Ich gehe jetzt zu mir.
In die Bücher. Die Buchstaben.

Und ich darf das Unmögliche denken

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Dürfen

Fortgehen? Ans Meer? Ein südliches? Für die letzten paar Jahre, vielleicht auch nur Wochen?
Während diese hierzulande völlig ins Unmenschliche pervertierte Gattung sich selbst vernichtet.

Ich denke nicht mehr, dass der Mensch des Westens noch eine Chance hat. Diese GattungsvertreterInnen sind bereit, alles an Menschlichkeit aufzugeben. Sie sind drei Jahre beim Corona-Regierungsterror mitgelaufen. Sie laufen beim Klima-Terror mit. Sie laufen beim Kriegsterror mit. Und sie werden beim Digitalen Euro und der damit einhergehenden Totalüberwachung all ihrer Lebensäußerungen mitlaufen.
– Es ist die Schuld meiner Generation. Wir sahen damals, was die PISA-Deformation (und dann der Bologna-Irrsinn) mit unseren Kindern macht.
Wir haben nichts dagegen getan. (Ich schrieb nur vergeblich dagegen an.)

Langsam wird mir das gleichgültig.
Und ich beginne, über das Undenkbare, das Unmögliche nachzudenken:
Für die letzten Jahre, vielleicht auch nur Monate oder Wochen, ein kleines Haus am Meer, einem südlichen?

Ich darf

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Die einen dies, die andern das - gestorben wird immer
Weil der Mensch allgemein ein tragisches Wesen sei, gebühre ihm als individueller Existenz am Ende pietätvoller Respekt durch seine Nachkommen, die damit auch ihre eigene Tragik angemessen bedächten.
So will mir einer unbedingt zu verstehen geben.
Doch mein Verständnis ist nicht mehr da.

Ich bin müde. Sehr müde.

Das, was mir da an Heiligabend beschert wurde, hat meiner ohnehin vorhandenen Müdigkeit einfach nur was draufgesetzt.
91. (Und mit all diesen Vorerkrankungen seit weit über 50 Jahren …) – Da ist doch Sterben eine Gnade.
Sterben tun wir alle allein. Angehörige, die unbedingt andere formelle Angehörige hinzuziehen wollen, haben Angst davor.
Mehr kann ich nicht zu diesem Thema beitragen.

Ich bin müde. Sehr müde.
Denn alles wird immer entsetzlicher. Die Kriege. Die Verleugnung. Die Lügen. Der (Proto-) Faschismus bei den polititschen und medialen Eliten. Und bei all ihren MitäuferInnen.

Zum Beispiel bei jenen, die mich wider alles Wissen noch im Frühjahr 2022 zwangsspritzen lassen wollten (oder nicht dagegen eingeschritten wären), und die sich bis heute weigern, das aufzuarbeiten.
Und jenen, die (oft in Personalunion) jetzt „Hurra“ schreien zu jeder Milliarde, die die BRD an Waffen für die Ukraine und Israel ausgibt – oder feige dazu schweigen. Und die frohlocken, wenn sie bargeldlos bezahlen. Und die wie ein einzig Bienenvolk sumsen, wenn sie sich dazu bekennen, dass die Herrschenden und die Pharmaindustrie und die Rüstungskonzerne es GUT mit ihnen meinen.

Ich darf müde sein.

Ich darf der Tragik die Pietät verweigern.

Ich darf allein sein.

Lipschitz!

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Heute vor 27 Jahren haben wir ein Wagnis begonnen, er und ich. Der Tag ist mir immer wichtiger gewesen als unser Hochzeitstag etliche Jahre später. Das Wagnis hieß: Eine große Liebe leben (auch wenn wir das damals mehr ahnten als wussten).
Knapp 14 Jahre lang sind wir es eingegangen mit Haut und Haar, mal holpernd, mal auf Wolken, immer allem Zweifel zum Trotz voller Vertrauen in den Anderen und das Selbst. – Bis fast ans Ende, als das Vertrauen Risse bekam.
Es riss nie ganz. Auch im Tod nicht.

Lipschitz!

Gesetz des Menschengeschlechts?

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Jetzt verweigern offenbar Studierende an einer Berliner Uni anderen Studierenden, weil sie Juden sind, den Zutritt zu (von ersteren besetzten) Hörsälen.

60 Millionen Menschen in Deutschland versperrten 24 Millionen anderen Menschen, weil sie eine experimentelle medizinische Behandlung verweigerten, fast ein halbes Jahr lang den Zutritt zu allem Menschenwürdigen.
(Das war im Winter 2021/22. Und ich war eine der Millionen, denen Menschenwürde verweigert wurde durch die Millionen, die durchlässig wurden für die Barbarei.
Ich und 24 Millionen wussten übrigens schon 2020, dass die Spritzen nicht vor Ansteckung schützen könnten, und 2021, dass sie entsetzliche Nebenwirkungen haben würden.)

In mehreren Weltregionen massakrieren sich Menschen – angefeuert vom sogenannten „Westen“ und so, als hätte es nie zwei Weltkriege und zwei Atombombenabwürfe gegeben – gegenseitig, und sie alle nennen das „Krieg“ und behaupten, dass der nur durch die Massaker beendet und nur durch die Waffen entschieden werden könne und nur mit einem „Sieg“ (-Heil?).

Ich frage mich: Lebten wir zu lange in einer Zeit der Balance statt der einseitigen Positionierung, zu lange in der anstrengenden Lage, dialektisch denken, auch im Entferntesten noch Gemeinsamkeiten suchen und die eigenen Emotionen an ihrem unkanalisierten Ausbruch hindern zu müssen?

Lebten wir zu lange im Prozess der Zivilisation, der allein doch nur uns vor unserer Barbarei schützen kann?
Hält das vielleicht immer nur eine Generation aus – und von der auch nur wenige?

Und dann muss es wieder kippen in Feindbilder und Ausgrenzungsorgien bis hin zu Vernichtungsfantasien und Kriegsfanatismus?
Vielleicht muss es dann wieder kippen in die Barbarei? Weil das Denken so schwer auszuhalten ist.

Vielleicht ist das das Gesetz des Menschengeschlechts?
~ ~ ~

Eine persönliche Anekdote sei mir gestattet, sie ist aktuell und vor dem Hintergrund des Ganzen natürlich vollkommen lächerlich. Ich berichte sie, weil ich ein vor dem Hintergrund des Ganzen vollkommen lächerlicher Mensch bin:
Ein sich selbst überall so titulierender „Philosoph“ hat mich „überheblich und verbittert“ genannt und ‚geblockt‘, als ich von ihm wissen wollte, warum er ein Buch positiv rezensiert, das den C.G. Jungschen Ver(un)klärungen aufsitzt und obendrein ein Mythenmassaker anrichtet.
Das ist jetzt der ich weiß nicht wievielte Beweis dessen, dass Männer selten über ihren Narzissmus hinauskommen.

{Mit einem Mann aber hatte ich einst ziemlich viel Glück.
Auch beim Balancieren.
Er ist tot, unverbrüchlicher Teil meines Witwenlebens und der Mann, den ich liebe – bis dass mein Tod ihn von mir scheidet, so wie seiner mich von ihm schied.}

Verzweiflung sei „kleinkariert-bourgeois“

„Zeugnis ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

In dem jahrhundertealten, und somit auch tief in mir verankerten, Wissen, dass alles Demonstrieren nichts „ändert“ (ebenso wenig wie alles Reden und Schreiben, alles Morden und Kriegführen, alles Beten und Strafen, alles Lernen und Lieben), dass sich aber doch alles unabänderlich ändert, war ich auf der Friedensdemo.
Immer umfänglicher wird in mir der Gedanke, dass die Gattung „Mensch“ jetzt tatsächlich an ihr Ende gekommen sein könnte, dass all unsere – der gegen den Kapitalfaschismus widerständigen Menschen weltweit – politische Arbeit vergeblich war.
Und immer entspannter wird ein großer Teil in mir. Dem geht es ohnehin schon lange nur noch darum, sich selbst im Spiegel in die Augen blicken zu können. – Und darin ein Lachen zu sehen.
Ein zunehmend schrumpfender Teil in mir findet, dass das irgendwas zwischen schäbig und unerträglich ist.
Und ein dritter Teil in mir denkt an seine Toten mit der Erfahrung und Überzeugung, dass, wenn die Erinnerung aufhört, von keinem Menschen noch irgendetwas bleibt. Eine schöne Erfahrung und eine tröstliche Überzeugung.

Ich trudele zwischen all diesen Teilen von mir umher, stoße hier an, kreisele herum, schlage dort an, schnelle wieder vorwärts, pralle zurück, klemme irgendwo fest, schwimme mich rückwärts frei, nur um in eine neue Stromschnelle hinein zu geraten und in ihr vielleicht endlich zugrundezugehen.

Kürzlich durfte ich ein Gespräch führen, das mich noch länger beschäftigen wird.
Ich selbst spitzte irgendwann zu: „Wenn du mich vor die Wahl stellst: ‚Revolution oder Psychoanalyse‘, dann wähle ich ohne jedes Zögern letztere.“ (Wir beide begründeten unsere unterschiedliche Wahl sehr gründlich. Auch deshalb bin ich mit diesem Gespräch noch lange nicht fertig, wiewohl ich mir sicher bin. {Das wird vermutlich auch wieder unverständlich sein.})

~ ~ ~
Ob ich wohl zum Lachen da vorm Spiegel je noch einmal fähig sein werde?
– Wenn nicht, wovon ich ausgehe, ist es auch akzeptabel. Denn so oder so: Es scheint doch alles einerlei zu sein.

(Dass „echte“ Kommunisten/Marxisten/Klassenkämpfer das mit Lenin als „kleinkariert-bourgeois“ bezeichnen, weil es sich dabei um Verzweiflung – zumindest um deren Anflug – handelt, lernte ich kürzlich. Mit Menschen, die dem Gefühl der Verzweiflung ein solches Etikett verpassen, kann ich nichts näher zu tun haben; das ist keine Frage des Wollens, sondern des Könnens, des mir begründet Möglichen bzw. wie in diesem Falle Unmöglichen.)