Anlässlich der Staatsopern-Médée gestern

(die dort „Medea“ heißt)
246 Médée

Mit welchem Entsetzen arbeitet eigentlich dieser Mythos?
– Mit dem Todes-Tabu eigenen Kindern gegenüber.

Nur zwei Fragen dazu:
1. Warum wird dieses Tabu an der Mutter durchexerziert, nicht am Vater? Die (Staats)Väter töten doch seit dem Beginn der Menschengeschichte ihre Kinder, indem sie sie in den Krieg fortschicken oder zum Begatten durch spätere Väter.
2. Warum ist nur der Tod das Tabu und nicht die – für den betroffenen Menschen – mindestens genauso gewaltförmige, dem Tod stets vorausgehende Zeugung mitsamt Geburt, die den Menschen aus dem Nichts zum Etwas zwingt?

Hier ist Platz für Ihren Kommentar. (Ich werde ihn lesen.)