Im Gedenken an meinen Toten und die der letzten drei Jahre

„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Vor 14 Jahren um diese Zeit hat es begonnen:
Die Bauchschmerzen, die Krämpfe dann und wann und für Crohn-Patienten zunächst nicht ungewöhlich. Wir hatten ja ein knappes Jahr zuvor alles „gesichert“, hatten alle „Vorsorgeuntersuchungen“ aus aktuellem „familiären Anlass“ (meinerseits) absolviert. Und tatsächlich war der Gastroenterologe bei der Darmspiegelung zunächst höchst alarmiert, sprach und schrieb im Befund von „polypöser Struktur“, biopsierte 10-15 Mal.
Und ließ uns dann etwa 8 Tage später (möchte jemand wissen, wie wir die überlebten? Besser nicht!) den Biopsie-Bericht seiner Pathologenkollegen zukommen: „April, April, nichtsnullniente“.

15 Monate später war dort, an diesem Nichtsnullniente angeblich ein 6 cm großer Tumor der aggressivsten Sorte gewachsen.
Und noch einmal 15 Monate später war der Mensch, dem das und danach noch anderes Entsetzliches widerfuhr,
tot.
Er war mein Lebensmensch.

Vor etwa 14 Jahren hat es angefangen. Mit Bauchschmerzen, dann Bauchkrämpfen.
Denen voraus gingen wenige Wochen zuvor:
– der erste Einbruch in unsere Wohnung, der je stattfand und dem wir beiwohnten;
– Nasenbluten (unlustige Vorgeschichte!) und brutalstmögliche Beendigung desselben in einem Berliner Krankenhaus.
(Und ich schweige von all den diesen vorangegangenen Krankheitsalarmen, die sich in meiner Blutsfamilie damals seit 30 Jahren ereignet hatten und die so bequem waren für die sie Auslösenden. Deshalb schweige ich auch zu „Long Covid“. Denn das gab es schon immer. Für psychisch hochlabile Menschen, die es schon immer geschafft haben, den ganzen Medizinbetrieb am Laufen zu halten, indem sie ihn [unwissentlich] verarschten.)

Vor etwa 14 Jahren hat es angefangen. Mit Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen hat der Tod angefangen.
Auch in meinem Leben, weil ich damals mitgestorben bin.
Und das jetzt seit mehr als 12 Jahren ein zweites ist, aber kein ganzes mehr ist.
Und nun schon ein drittes kaputtes, da im Zeitalter der Coronoiden.

Ich versammle jetzt also bereits drei Leben in einer einzigen Identität. Langsam wird es eng hier. Auch wenn die zwei angesammelten Leben nie vollständige sein konnten.

Als ich damals nach dem Tod des Lebensmenschen nicht sterben konnte, partout nicht sterben konnte, so sehr ich es wollte und versuchte, und mir die Ärzte sagten: „Sie sind ein Pechvogel, Sie müssten jetzt wirklich tot sein!“,
da hat etwas in mir angehalten.

Es steht.

Und bis heute steht keine Statistik irgendwo, die Auskunft darüber gibt, wie viele Menschen mutterseelenallein krepieren mussten,
weil irgendwelche faschistoiden PolitikerInnen, irgendwelche faschistoiden WissenschaftlerInnen, irgendwelche faschistoiden ÄrztInnen, irgendwelche faschistoiden Medienfuzzis, irgendwelche faschistoiden JuristInnen und die ganz normalen faschistoiden MitläuferInnen anordneten bzw. sich der Anordnung unterwarfen, dass Alte und Totkranke nicht mehr besucht werden dürfen.

DAS ist mein persönlicher Vorwurf an Euch faschistoide Covid-TäterInnen und MitläuferInnen:
Ihr habt alte und auch junge, aber totkranke Menschen massenweise mutterseelenallein krepieren lassen.
Und Ihr habt das „Solidarität“ genannt.

Wenn Ihr jetzt nicht dafür bezahlt, ist die Menschheit verloren.
Wenn Ihr jetzt nicht begreift, was Ihr tatet, werdet Ihr wirklich Monstren werden!
Jeden Montag bin ich auf der Straße: Für die Wiederkehr der menschlichen Vernunft und damit der Menschlichkeit. Auch Eure.

2 Gedanken zu „Im Gedenken an meinen Toten und die der letzten drei Jahre

  1. Die haben nicht nur „alte und auch junge, aber totkranke Menschen massenweise mutterseelenallein krepieren lassen.“ Die haben massenhaft zwangsbeatmet, obwohl das kaum wer überlebt, und wenn, dann mit schwersten Schäden. Und zwar um das Virus fernzuhalten von ihnen, im Körper des armen Menschen der in deren Fänge geraten war (und der oft nur einen positiven PCR Test hatte, und vielleicht nur hyperventiliert hat wegen der Massenpanik).

    1. Ja, Chrissie, das ist völlig richtig, was Sie da schreiben.
      Und die haben unzählige Kinder in die Suizidalität getrieben und etliche Erwachsene in den Suizid.
      Mir aber geht es darum, dass sie bewusst bzw. wissentlich Menschen völlig allein sterben ließen und das „Solidarität“ nannten. Das ist für mich persönlich das Verbrechen, an dem sich ihr Barbarismus am deutlichsten zeigt. – Es waren meist die „Angehörigen“, neben dem medizinisch-ärztlichen Personal …

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