Vielleicht überlebe ich die Demonstration nachher nicht –oder: An die teutsche „Antifa“

„Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Schlagt mich tot

Ja, vielleicht überlebe ich nachher nicht die von der Berliner Polizei, also dem Berliner Senat (beides sind die „Exekutive“, und da verschmelzen nun endlich beide Wortbedeutungen von „exekutieren“), verbotene Demonstration für die Wiederinkraftsetzung des Grundgesetzes, für die Wiederaufnahme des menschlichen Denkens, für die Wiedereinsetzung der Skepsis als grundlegendster Maxime der Wissenschaften.

Vielleicht schlägt mich nachher ein Polizist tot (alles schon vorgekommen) oder ein TransatlantikFa.
Die Transatlantikfas bezeichnen sich selbst als „Antifa“.
@ „Antifa“: Kindchen, ich würde euch gern einiges erklären und mit euch gern über manches diskutieren, aber ich habe im Kontakt mit Kindchen eurer Gesinnung im September bei einer Baerbock-Propaganda-Session erfahren müssen, dass ihr leider nie gelernt habt, wie Menschen miteinander diskutieren und wie sie auf Erklärungen reagieren.
Ihr seid immer nur „betroffen“, ihr seid immer nur in euch selbst befangen, ihr habt nie gelernt, aus euch heraus zu treten und den Standpunkt des anderen einzunehmen. (Aber nur dann kann man – wenn überhaupt – seinen Anderen fundiert widerlegen, psst.)
Ihr argumentiert nicht: Nö, ihr wechselt das Thema, sobald man euch ein Argument bietet.
Ihr führt keinen Dialog: Nö, ihr monologisiert wahlweise eure persönliche Befindlich- oder Betroffenheiten.

Mich hat diese Erfahrung da im September mit euch Kindchen bei der Wahlkampfveranstaltung vom BockzumGärtner-Trampolin-Champ bis ins Mark erschüttert.
Ich habe von 1995 bis 2010 mit jungen Menschen an verschiedenen Universitäten gearbeitet. Nie ist mir in jenen Jahren eine solche basale Gesprächsunfähigkeit begegnet wie da bei euch an jenem Spätsommerabend im September 2021. Und nach allem, was ich von euch seither gehört und gelesen habe, war das leider keine Ausnahme.
~ Und es ist die Schuld meiner Generation, dass Ihr nicht denken könnt. ~

Und nachher also wollt ihr mich aufmischen, wenn ich da als Freie Linke zusammen mit anderen Menschen an einer (vom Corona-Totalitarismus-Senat Berlin) verbotenen Demonstration teilnehme. Ihr wollt also Polizeiarbeit übernehmen, womöglich gar Verfassungsschutzaufgaben.
Dabei wird garantiert wieder die Berliner Poliz-Bullerei die Drecksarbeit machen wollen.
Ihr drängt euch denen nun als ZuarbeiterInnen auf:
https://demotickerberlin.blackblogs.org/?p=1694
Frohes Schaffen!

Gestern hat einer noch einmal für all das, was hier nun seit bald zwei Jahren geschieht, Worte gefunden. Überdies solche, die das Geschehen historisch fundieren, denn was hierzulande nun durch die Roten und die Grünen geschieht an totalitaristischer Diktatur, das kommt nicht von ungefähr.
Clemens Heni hat gestern auf seinem Blog für all das Worte gefunden.

Ich, die ich nachher vielleicht von der teutschen Polizei oder der teutschen FaschoFa, die sich selbst „Antifa“ nennt, totgeschlagen werde, bedanke mich bei Clemens Heni für seine Worte und bei allen, die weltweit nachher auf den Straßen sein werden, für die Menschlichkeit:
Zu sehen und zu erleben, dass es weltweit unzählige Menschen gibt, die sich nicht haben manipulieren lassen, die sich nicht haben ängstigen lassen, die sich nicht von der Menschlichkeit haben abbringen lassen,
ist mir eine Kraftquelle für nachher.

Vielleicht werde ich nachher totgeschlagen. Weil ich „ungeimpft“ bin. Weil ich von meinem im Grundgesetz verankerten, mir persönlich aber verbotenen Demonstrationsrecht Gebrauch mache. Weil ich Fragen stelle. – Denn all das ist jetzt nicht mehr erlaubt.
Und ich bin nicht mehr erlaubt. Ich darf kein Restaurant, kein Kino, kein Theater, kein Café mehr betreten. Ich darf nicht mehr demonstrieren.

Ich bin wie alle unter 80-Jährigen und alle Nicht-Adipösen von Covid19 zu 0,05% todesgefährdet. (Ählich übrigens von Blitzeinschlägen). Kinder zu 0,0002%.
Ich stecke Menschen mit Covid19 genauso selten oder häufig an wie die Mehrfachgespritzten.
Die mehrfachgespritzten Risikogruppen (also die ü-80-Jährigen und die Fettleibigen) liegen trotz all ihrer Spritzungen in der RKI-Statistik der ‚schwerst Hospitalisierten‘ ganz weit vorn, vielleicht einfach, weil weit über 80-Jährige und auch jüngere Schwerstkranke öfter im Krankenhaus landen als andere. Und weil sie häufiger sterben als andere, so mit über 80 und entsprechend vom Leben mitgenommen gen Tod, oder auch so als junger schwerstkranker Mensch, dem ein beschissen früher Tod dann und wann auch einfach zuteil wird (und Verzeihung, da weiß ich, wovon ich schreibe).

Ich bin nachher auf der Straße.
Schlag mich tot, Polizei! Schlag mich tot, Faschostaatsfa!
Ich ertrage eure nicht nur menschenverachtenden, sondern menschenvernichtenden Handlungen nicht mehr.
Und vor allem: Ich ertrage das von euch seit bald zwei Jahren begangene Verbrechen, der Menschlichkeit und ihren intellektuellen Fähigkeiten in Gestalt von Verstand, Skepsis und Vernunft gänzlich abzuschwören, nicht mehr.

Kommt, schlagt mich tot. Denn das ist das, was ihr seit Wochen öffentlich(-rechtlich) predigt: Vernichtung.
Von Menschen wie mir.

Ihr wollt, dass ich Euch gleich sei.
Ihr wollt, dass ich werde wie Ihr.
Ihr wollt den totalen persönlichen Sieg.

Kommt, schlagt mich nachher tot.
Darauf geifert ihr hin, seit Monaten schon, mit all euren Worten über mich als „Tyrann“, „Gefährder“, „Mörder“, „Volksschädling“.
Kommt, schlagt mich nachher tot.

Vielleicht könnt Ihr Euren unvermeidlichen Tod dann in wieviel Jahren auch immer besser ertragen.
~ ~ ~

Vorsorglich verabschiede ich mich jetzt. Könnte sein, dass ich nachher erschlagen, erschossen oder sonstwie zu Tode gebracht oder kommen werde. Denn was mich da nachher auf der verbotenen Demonstration in Berlin erwarten wird, weiß ich nicht.
Selbst, wenn ich weder von der Polizei noch von der Faschofa erschlagen werden sollte, könnte es sein, dass ich mich selbst von mir verabschiede, wenn zum Beispiel nur wieder ein paar Männeken kommen sollten statt der not-wendigen zigtausend.

Folglich verabschiede ich mich jetzt.
Es könnte sein, was immer sein kann: Es könnte der Tod kommen. Nachher, auf einer Straße von Berlin. Zu mir. Das wäre von all den vielen Toden nicht der schlechteste.

3 Gedanken zu „Vielleicht überlebe ich die Demonstration nachher nicht –oder: An die teutsche „Antifa“

    1. Herzlichen Dank für den Hinweis auf diesen offenbar sehr interessanten Blog (hab soeben nur mal kurz dort quergelesen; Tarkovskys Film hat mich damals begeistert).

  1. Ja, Stalker ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. Die Drei auf dem Weg durch die Zone (Kunst, Religion und Wissenschaft), auf Sinnsuche…

    Ich muss in letzter Zeit oft an das Streitgespräch zwischen dem Schriftsteller und dem Professor denken, es passt immer noch gut in die heutige Zeit. Hier die Stelle im Film (der Text ist aus der DEFA Synchronisation und nicht die Untertitel von YT)): https://youtu.be/TGRDYpCmMcM?t=4390

    Schriftsteller(verärgert über den Professor weil er unerlaubter Weise „zurück“ gegangen ist um seinen Rucksack (mit der Bombe) zu holen: Wir sind nicht so wichtig. Hauptsache Professors Rucksack mit den Unterhosen ist heil und ganz.

    Professor: Ach, stecken Sie nicht die Nase in fremde Unterhosen, wenn Sie nichts verstehen.

    Schriftsteller: Wo ist denn was zu verstehen? Was ist das schon groß? Newtonsches Binom.
    Psychologische Abgründe, wenn ich das schon höre! Im Institut wird man nicht genügend beachtet, Mittel für eine Expedition gibt man uns nicht, packen wir eben unseren Rucksack mit allen Manometern und Exkremetern voll, dringen illegal in die ZONE ein und prüfen alle auftretenden Wunder mit Hilfe der Algebra. Niemand auf der Welt hat eine Ahnung von der ZONE. Und plötzlich die Sensation. Das Fernsehen, die Verehrerinnen überstürzen sich nur so, Lorbeerkränze werden angeschleppt, unser Professor erscheint ganz in Weiß und verkündet: Mene, mene Tekel Upharsin! Natürlich reißen alle das Maul auf und schreien im Chor „den Nobelpreis für ihn“!

    Professor: Sie Schmutzfink von Schreiberling! Verschnitt eines Provinzpsychologen. Sie bekritzeln am besten die Wände von Pissoirs, Sie Quatschkopf, talentloser.

    Schriftsteller: Schwach, sehr schwach! Sie können das nicht. Sie wissen nicht wie es gemacht wird.

    Professor: Na gut, ich bin hinter dem Nobelpreis her, schön. Weshalb sind sie mitgekommen? Wollen Sie die Menschheit mit den Perlen Ihrer gekauften Inspiration beglücken?

    Schriftsteller: Ich pfeife auf die Menschheit. An Ihrer ganzen Menschheit interessiert mich nur ein Mensch, und das bin ich. Bin ich etwas wert oder bin ich genau so ein Dreck wie einige andere?

    Professor: Und wenn Sie erfahren, dass Sie in der Tat …

    Schriftsteller: Wissen Sie was, Sie Einstein. Ich habe keine Lust mit Ihnen zu streiten. Im Streit kommt die Wahrheit ans Licht. Verflucht soll sie sein. (zu Stalker): Hören Sie mal, Sie Chingachgoock! Sie haben doch schon viele hierher gebracht. Die verschiedensten Leute.

    Stalker: Viele schon aber nicht so viele wie ich möchte.

    Schriftsteller: Na egal. Darum geht es nicht. Weshalb sind Sie hergekommen? Was wollten Sie?

    Stalker: Am ehesten wohl Glück.

    Schriftsteller: Na ja, aber was für ein Glück?

    Stalker: Die Menschen sprechen nicht gerne über ihre geheimsten Gedanken. Außerdem geht es weder Sie noch mich etwas an.

    Schriftsteller: Jedenfalls sind Sie in dieser Hinsicht glücklicher als ich. Ich habe nie in meinem ganzen Leben einen einzigen glücklichen Menschen gesehen.

    Stalker: Ich auch nicht. Sie kommen aus dem Zimmer und ich führe sie zurück. Von da an werden wir uns nie wiedersehen. Die Wünsche werden ja nicht sofort erfüllt.

    Schriftsteller: Und sie selbst? Sie wollten nie dieses Kämmerlein in Anspruch nehmen, ja?

    Stalker: Mir geht es auch so gut.

    Schriftsteller: Professor, hören Sie nicht? Ich bin immer noch bei der Inspiration, der gekauften. Nehmen wir an ich gehe in dieses Zimmer und kehre als Genie in diese gottverlassene Stadt zurück. Können Sie mir folgen? Man schreibt doch aber, weil man sich inwendig quält. Myriaden von Zweifeln. Man muss die ganze Zeit sich selbst und selber Umgebung beweisen, dass man jemand ist. Aber wenn ich ziemlich sicher weiß, dass ich ein Genie bin, weshalb soll ich dann noch schreiben? Warum zum Teufel? Überhaupt möchte ich sagen, wir existieren im wesentlichen nur …

    Professor: Tun Sie mir die Liebe, lassen Sie mich in Ruhe. Lassen sie mich wenigstes ein bisschen dösen, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Behalten Sie Ihre Komplexe für sich.

    Schriftsteller: Auf alle Fälle ist Ihre ganze Technologie, alle diese Hochöfen und Räder, und alle sonstige Plackerei und Hetzerei um weniger zu Arbeiten und mehr zu fressen. Das sind alles Krücken und Prothesen. Aber die Menschheit existiert nicht, dass dieser Wahnsinn existiert. Sie ist da um Kunstwerke zu schaffen. Das ist jedenfalls uneigennützlich im Unterschied zu all diesen anderen menschlichen Handlungen. Große Illusionen, Vorabdrucke der absoluten Wahrheit. Hören Sie mir zu, Professor?

    Professor: Von welchen Uneigennützigkeit sprechen Sie? Es sterben noch Menschen vor Hunger. Kommen sie vom Mond?

    Schriftsteller: Das sind unsere Gehirnaristokraten. Und können nicht mal abstrakt denken.

    Professor: Sie wollen mich doch nicht in allem Ernst den tieferen Sinn des Lebens lehren? Und Denken gleich auch noch?

    Schriftsteller: Zwecklos. Sie sind zwar Professor aber unwissend….

    Tolle Szene!

    Zum Film habe ich eine sehr interessante Seite eines damals an den Dreharbeiten beteiligten entdeckt. Tolle Bilder und viele unbekannte Details:
    https://cinephiliabeyond.org/unique-perspective-making-stalker-testimony-mechanic-toiling-away-tarkovskys-guidance/

    und hier das russische Original:
    https://immos.livejournal.com/67613.html

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