Eine letzte Bitte

Werden mich unsere Enkel- und Urenkelkinder fragen: „Du hast doch alles gewusst, warum hast Du nichts getan?“ – Nein: Diese Frage noch zu stellen, wird niemand mehr da sein.
Dennoch: „Zeugnis-Ablegen bis zum letzten.“ (Victor Klemperer)

Jede Nacht gegen 1 Uhr steht – seit einiger Zeit – über meiner Staße ein Helikopter. Dann fliegt er weiter. (Gerade höre ich ihn wieder einmal.)

Man darf keine Blumen mehr vor der Tür eines Verwaltungsgerichts ablegen, um an einen mutigen Richter zu erinnern.
Man darf keine zwei Menschen mehr bei sich empfangen.
Man darf nicht mehr demonstrieren.
Man darf nicht mehr sagen, was man weiß.

Ich kann nicht mehr.

Und das ist gut so.

Denn die Gattung „Mensch“ ist inmitten ihrer großen Transformation, mitten in ihrem Great Reset, mitten in ihrer Disruption.
Der Neue Mensch ist
mein Gegenteil.

Eine letzte Bitte habe ich: Bitte findet einen neuen Namen für die neue Gattung. Ihr seid im post-humanen Zeitalter, also bitte: Findet eine neue Bezeichnung für euresgleichen: Menschen seid ihr nicht mehr.

2 Gedanken zu „Eine letzte Bitte

  1. Ich habe keine Ahnung, warum dir das zugestoßen ist. Es tut mir sehr, unendlich leid.
    Ich würde deine Traurigkeit, einen Teil davon mit dir tragen, wenn ich könnte.
    Wahrscheinlich kann keiner dich trösten in der Tiefe deines Herzens.
    Ich weiß, dir erscheint das alles wertlos, das um uns herum, alles, was los ist. Vor allem jetzt, in der Corona-Zeit ist alles umso schwerer.
    Darf ich dir aber schreiben, dass es wieder besser wird? Wenigstens, was die äußeren Umstände angeht.
    Es wird wieder eine Zeit mit mehr Hoffnung kommen, wenn weniger Menschen schwer krank werden, entspannt sich das alles.
    Es gibt noch Licht, unabhängig vom Tod, von der Dunkelheit. Wenn du meinst, es gibt nichts mehr zu verlieren, kannst du noch das Letzte ausprobieren. Es gibt einen Gott, der da ist. Außerhalb der Realität hier, jenseits des Todes.
    Er weiß alles von dir und kennt dich durch und durch. Ich bin sicher, dass er jede deiner Tränen sieht.
    Ich habe keine Antwort auf die Frage, warum Sachen passieren, passiert sind.
    Ich werde ihn aber einmal fragen, wenn das hier zu Ende ist.
    Ich weiß aber, es könnte sein, dass unser Leben hier trotz allem einen Wert hat, haben kann.
    Es muss nicht wertlos sein, sinnlos sein.
    Möchtest du, dass es noch weiter geht? Dass noch etwas in deinem Leben lebenswert ist?
    Ich kann mir vorstellen, dass es funktionieren könnte, auch wenn es sich so unmöglich anfühlt.
    Nicht Menschen, aber Jesus, der kann das Unmögliche bewirken, auflösen, was uns total lähmt.
    Wenn du es möchtest, sag ihm alles, was du fühlst und ich hoffe, es kann dir eine Linderung bringen.
    Sag ihm ehrlich, was du denkst und fühlst und lass es zu, dass er dein Herz heilt, dich mit seiner Liebe umhüllt, die er für dich hat.
    Was haben wir zu verlieren, wo sollen wir sonst hin?
    Lass zu, dass er etwas tut, etwas… lass dich überraschen, was passiert.

    Wenn du keine Idee hast, was helfen könnte, lass es einfach zu, lass es zu. Sag ihm: Ich verstehe dich nicht, aber rette mich… ich möchte leben..

    1. Sehr geehrte kommentierende Person,

      mir ist nicht klar, auf welchen meiner hiesigen Einträge Sie – wenn überhaupt – reagiert haben. Sie selbst bekennen anfangs ja auch, keine Ahnung zu haben, warum mir das – was auch immer Sie mit „das“ meinen (falls Sie selbst es wissen) – zugestoßen sei (auf das Sie nun reagieren?).
      Offenbar also sind Sie zufällig im Witwesk gelandet und haben irgendetwas – wenn überhaupt – hier gelesen.

      Ja, das passiert.

      Nur werden solche Blindflüge und Sekunden-Landungen (im Sekunden-Schlaf) normalerweise nicht zu Anlässen, lange und breite Kommentare zu verfassen.
      Ihr Kommentar jedoch ergeht sich ausschweifend in christlichem Missionseifer und setzt sich folgerichtig darüber hinweg, dass Menschen wie ich statt eines Glaubens an irgendetwas/irgendwen ihren eigenen Verstand nutzen, um sich in der Welt zu orientieren.
      Beides sind zwei inkommensurable menschliche Vermögen. Und sie schließen sich aus – jedenfalls in einem Kopf, der das Denken betreibt.

      Wenn Sie also dessen bedürftig sind, „Trost“ angesichts des menschlichen Wahnsinns finden zu müssen, eines Wahnsinns, den wir zum Beispiel in Gestalt der Corona-Maßnahmen alle nun seit Jahr und Tag am eigenen Leib erleben, und wenn Sie solchen Trost dann in irgendeinem religiösen Glauben finden – nur zu!
      Ich bin eines solchen Trostes nicht bedürftig.
      Ich halte ihn vielmehr für eine weitere Spielart des Wahnsinns.
      Und ich ersuche Sie (einstweilen noch höflich), Ihre Christenmission an anderen Orten auszuleben und das Witwesk damit nicht mehr heimzusuchen.

      Alles Gute wünscht
      Dr. Corinna Laude

Hier ist Platz für Ihren Kommentar. (Ich werde ihn lesen.)